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Samstag, 27. April 2024
Nationaler James Dyson Award 2017

Christina Wolf gewinnt mit „VIA“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 07.09.2017 | Bilder | |  Archiv
Christina Wolf, Absolventin des Masterstudiengangs Industrial Design an der FH Joanneum, University of Applied Sciences, in Graz, gewinnt mit einem Heimmonitoringsystem zur Überwachung lebenswichtiger Vitalfunktionen bei Risikoneugeborenen den James Dyson Award in Österreich. 
Christina Wolf, Absolventin des Masterstudiengangs Industrial Design an der FH Joanneum, University of Applied Sciences, in Graz, gewinnt mit einem Heimmonitoringsystem zur Überwachung lebenswichtiger Vitalfunktionen bei Risikoneugeborenen den James Dyson Award in Österreich.

Christina Wolf, Absolventin des Masterstudiengangs Industrial Design an der FH Joanneum, University of Applied Sciences, in Graz, gewinnt den James Dyson Award in Österreich. Beim Siegerprojekt handelt es sich um ein medizinisches Messgerät, genannt VIA. Genauer gesagt, hat Wolf ein Heimmonitoringsystem zur Überwachung lebenswichtiger Vitalfunktionen bei Risikoneugeborenen entwickelt. „Dieses hilft Eltern ein lebensbedrohliches Ereignis frühzeitig zu erkennen um im Notfall unter der Anleitung von VIA mit Reanimationsmaßnahmen zu beginnen“, beschreibt die Gewinnerin.

Heutzutage im Einsatz befindliche Heimmonitoring Systeme für Babys sind klobig, sperrig sowie mit einer Vielzahl von Kabeln ausgestattet uns wirken nicht wie ein Produkt aus unserer modernen und technologiegetriebenen Zeit. „Die komplexe Anwendung verunsichert und überfordert oftmals die frischgebackenen Eltern. Unzureichende Einschulung und häufige Fehlalarme können daher dramatische Folgen für das Baby haben. Dennoch gibt es für Eltern bis dato keine Alternativen“, so Dyson, und: „Die diesjährige Gewinnerin des James Dyson Award in Österreich, Christina Wolf, Absolventin des Studiengangs Industriedesign der FH Joanneum Graz, hat mit ihrem Projekt VIA das Heimmonitoring für Risikoneugeborene auf ein neues Level gehoben.“ 

Der Aufbau von VIA

VIA besteht aus einer Sensoreinheit, einem Gurtband aus 100% Baumwolle, einem Monitor und einer Induktions-Ladestation. Der Sensor besteht aus TPU, einem elastischen und leicht zu reinigenden Material, welches sich an die Körperform des Kindes anschmiegt. Mit den zwei Edelstahl-Elektroden sowie dem AMS-Biosensor können Atmung, Herzrate und Sauerstoffsättigung gemessen werden. Ein Vibrationsmodul und ein 3-achsiger Beschleunigungssenor im Sensor-Inneren erkennen die Lage des Kindes und warnen, sobald es sich in Bauchlage dreht. Der Monitor empfängt die aufgezeichneten Daten des Sensors via Bluetooth und schlägt Alarm, wenn die Werte einen kritischen Bereich erreichen. Geringfügige Über- oder Unterschreitungen lösen jedoch noch keinen Alarm aus, sondern initiieren lediglich einen kurzen Vibrationsimpuls, um die Atmung des Kindes anzuregen. Bei starken oder anhaltenden Anomalien schlägt das Gerät Alarm und führt die Eltern durch die nötigen Reanimationsmaßnahmen.

„Bei der Entwicklung unterschiedlicher Sensoreinheiten legte ich das Hauptaugenmerk auf eine zuverlässige Technologie, höchsten Tragekomfort für das Kind, Langlebigkeit sowie eine einfache Reinigung“, so Christina Wolf. Die angefertigten Modelle wurden an einer Hebammenpuppe getestet und bewertet. Was den Monitor angeht, fiel die Entscheidung auf eine runde Form: „Mit dem kantenlosen, weichen Erscheinungsbild fügt sich VIA dezent in die Umgebung des Neugeborenen ein. Der Monitor dominiert nicht in der Wahrnehmung und wird nicht sofort als medizinisches Produkt erkannt – Eltern sind so nicht ständig der unliebsamen Aufmerksamkeit oder gar dem Mitleid fremder Personen ausgesetzt“, beschreibt die Erfinderin.

Jurymitglied Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, meint zum Siegerprojekt: „VIA hat uns durch die problemlösende Idee, die intuitive Handhabung für die Eltern und den hohen Tragekomforts für die Neugeborenen überzeugt. Das Produkt geht technisch und gestalterisch neue Wege und bietet einen echten Mehrwert für die medizinische Versorgung von Neugeborenen. Wir sind überzeugt, mit VIA einen großartigen Gewinner des James Dyson Awards 2017 gefunden zu haben und wünschen Christina Wolf weiterhin viel Erfolg mit ihrem Projekt.“

Die Plätz zwei

Neben „VIA“ wurden von der Jury aus den eingereichten Projekten drei weitere Einreichungen auf den jeweils zweiten Platz gewählt:

2. Platz: „Clarus“ – Verletzungsfreie Selbstverteidigung durch Licht von Anna Petritsch, Industriedesign/FH Joanneum Graz.

Mit einem 3-Schritt-System, einer Kombination aus Zusammendrücken, Puls messen und Fallenlassen des Geräts, wird das Licht ausgelöst. Die variierende Leuchtfrequenz, kann vom Gehirn nicht entschlüsselt werden und sorgt so für eine Verwirrung, die zu Orientierungslosigkeit und Erbrechen führen kann.

2. Platz: „Cocoon“ – Ganzkörper-Druckmatte von Julia Kabelka, Industriedesign/Universität für angewandte Kunst Wien.

Tiefer, großflächiger Druck ist ein Gefühl, das viele Personen mit Autismus oder einer anderen Störung der sensorischen Verarbeitung suchen. Cocoon ist eine aufblasbare Rolle, die genau dieses Gefühl mit Hilfe von gleichmäßigem Luftdruck schafft.

2. Platz: Bike Parker – modularer Fahrradständer für den öffentlichen Bereich von Tanja Friedrich, Design und Produktmanagement/FH Salzburg.

Bike Parker zieht das Fahrrad ohne Kraftaufwand in eine vertikale Position. Dadurch ist der Radständer für jeden nutzbar und spart Platz.

Bilder
Das medizinische Messgerät VIA hilft Eltern ein lebensbedrohliches Ereignis frühzeitig zu erkennen um im Notfall unter der Anleitung von VIA mit Reanimationsmaßnahmen zu beginnen.
Das medizinische Messgerät VIA hilft Eltern ein lebensbedrohliches Ereignis frühzeitig zu erkennen um im Notfall unter der Anleitung von VIA mit Reanimationsmaßnahmen zu beginnen.
„Bei der Entwicklung unterschiedlicher Sensoreinheiten legte ich das Hauptaugenmerk auf eine zuverlässige Technologie, höchsten Tragekomfort für das Kind, Langlebigkeit sowie eine einfache Reinigung“, so Christina Wolf.
„Bei der Entwicklung unterschiedlicher Sensoreinheiten legte ich das Hauptaugenmerk auf eine zuverlässige Technologie, höchsten Tragekomfort für das Kind, Langlebigkeit sowie eine einfache Reinigung“, so Christina Wolf.
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