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Donnerstag, 28. März 2024
Hot!Vollständiger Widerruf verlangt

Bundesgremium gegen R.U.S.Z-GF Sepp Eisenriegler

Hintergrund | Dominik Schebach | 05.09.2017 | Bilder | | 12  Archiv
R.U.S.Z.-GF Sepp Eisenriegler in der Sendung Aktuell in Österreich vom 29.8.2017. R.U.S.Z.-GF Sepp Eisenriegler in der Sendung Aktuell in Österreich vom 29.8.2017.

Sepp Eisenriegler polarisiert. Der GF des Vereins R.U.S.Z. ist in der Vergangenheit immer wieder mit seinen Aussagen zur angeblichen Ablaufdatum für Elektrogeräte aufgefallen. In der ORF-Sendung Aktuell in Österreich hat er allerdings nach Ansicht von Wolfgang Krejcik über die Stränge geschlagen, weshalb dieser nun von Eisenriegler einen vollständigen Widerruf verlangt.

Seit Jahren taucht der Begriff der „geplanten Obsoleszenz“ bzw „Sollbruchstellen“ immer wieder in der öffentlichen Diskussion auf. So auch wieder am Dienstag, den 29. August 2017, in einem Beitrag des ORF in der Sendung Aktuell in Österreich.  Der Beitrag stützte sich dabei auf eine Untersuchung des Deutschen Umweltbundesamtes. Diese stellte zwar fest, dass sich die Zahl der innerhalb der ersten fünf Jahren defekten Großgeräte verdreifacht hätte, gleichzeitig wurde allerdings betont, dass Maßnahmen zur geplanten Obsoleszenz nicht entdeckt wurden.

Ganz anders Sepp Eisenriegler im darauffolgenden Interview im ORF-Studio. Da ließ er auf Frage des Moderators zu „Sollbruchstellen“ mit folgender Aussage aufhorchen: „Die erleben wir täglich in unserer Werkstätte.“ Als Anschauungsmaterial hat er eine Waschtrommel mit einem „Spielzeuglager“ mitgebracht. Im weiteren Gespräch legte der R.U.S.Z.-GF nach: „Die Branchenvertreter des Elektrofachhandels bestellen nicht nur große Mengen von Waschmaschinen, sondern sie bestellen auch das Ablaufdatum. (…) Das ist nachweisbar.“

Widerruf gefordert

Ein Branchenvertreter des Elektrofachhandels der sich von dieser Aussage unmittelbar angesprochen gefühlt hat, ist Wolfgang Krejcik. Der Bundesgremialobmann des Elektro- und Einrichtungsfachhandels, hält mit seiner Entrüstung nicht hinterm Berg: „Ich fühle mich von dieser Aussage persönlich angegriffen. Die Aussage dieser Sendung zerstört die Vertrauensbasis zwischen Kunden und Handel, und rückt uns in die Nähe eines Kartells. Das ist grob geschäftsschädigend.

Krejcik verlangt deswegen eine vollständige Widerrufserklärung, weil kein Händler sich bei einem Hersteller ein Haltbarkeitsdatum wünschen könne und sei er noch so groß. „Das wäre auch ein Schuss ins eigene Knie. Wenn die Geräte nach zwei Jahren den Geist aufgeben, dann würde kein Kunde wieder zu dieser Marke greifen oder bei dem Händler kaufen, der ihm zu dem Gerät geraten hat“, so Krejcik.

Bilder
Bundesgrmialobmann Wolfgang Krejcik zeigt sich von den Behauptungen Eisenrieglers wenig begeistert, und verlangt einen vollständigen Widerruf der Aussagen.
Bundesgrmialobmann Wolfgang Krejcik zeigt sich von den Behauptungen Eisenrieglers wenig begeistert, und verlangt einen vollständigen Widerruf der Aussagen.
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Kommentare (12)

  1. An Wolfgang Krejcik:

    An Wolfgang Krejcik:
    Jetzt Handeln statt meckern. Wenn alle ehrlich sind stimmt es im weitersten Sinne die Qualität, Haltbarkeit, Reparierbarkeit und natürlich Lebensdauer geht zurück.
    Daher sollten sich unsere Branchenvertreter mal anstrengen und was Sinnvolles aus dem momentan sinnlosen Energiepickerl machen!!
    Die Reparierbarkeit und Haltbarkeit der Geräte sollte auch beim Energiepickerl berücksichtigt werden
    Die meisten Hersteller möchten ja, dass die Geräte nicht repariert werden. Die Kunden sollen sich gleich neue kaufen.

    Ich bin stark dafür, dass die Reparierbarkeit und Haltbarkeit eines Produktes mit dem ökologischen Fußabdruck in das Energiepickerl einfließen sollte.

    Da würden manche Produkte von A schnell mal auf C oder D abrutschen und das Problem würde sich von selber lösen. Dann würde auch wieder mehr repariert.

    Dann bedarf es auch keiner Diskussion über längere Garantiezeiten usw. man bräuchte nur die Gewichtung der Haltbarkeit und Reparierbarkeit erhöhen.
    Man könnte das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und der Kunde kann selbst entscheiden.
    PS:
    Da könnte die EU mal was Sinnvolles beschließen.
    Wenn das auf EU Ebene nicht möglich ist dann sollten wir in Österreich das mal selber machen!

  2. Mir ist noch keine „geplante Obsoleszenz“ untergekommen

    Ich habe mehr als 20 Jahre in der produzierenden Industrie verbracht, das meiste davon in der Elektro und Elektronik Branche. In unterschiedlichen Positionen hatte ich während dieser Zeit fast immer einen direkten Draht zur Entwicklungsabteilung, bzw. hatte dort auch Führungspositionen. Während dieser gesamten Zeit ist es zumindest in meinem Umfeld niemals diskutiert, geplant oder gar umgesetzt worden, die Lebenszeit eines Produktes gezielt zu verkürzen.

    Das heißt aber nicht, dass das nicht indirekt passiert ist.
    Die permanente Preisspirale, der Konkurrenzdruck, der Druck des Großhandels und letztendlich die „Geiz ist Geil“ Mentalität der Konsumenten, zwingen die Produktentwicklungen in vielen Segmenten dazu die Komponenten immer billiger zu gestalten.
    In der Praxis sah das oft in etwa so aus:
    In einer Vorstandsitzung diktiert der Vertrieb der Technik mehr oder weniger wie der Preis für das neue Produkt (oder das face-geliftete) im nächsten Jahr zu sein hat. Der Technik-Chef kommt zum Entwicklungs-Chef und teil ihm diese Vorgaben mit. Nach der obligatorischen Weigerung diesen Wahnsinn umzusetzen, Androhung von Kündigung und einer Menge nicht jugendfreier Worte fügt sich auch der Entwicklungs-Chef und hat eine ähnliche Diskussion nochmal mit seinem Team. Das Team hat dann die Aufgabe aus einem funktionierenden System nochmal den Betrag X rauszuquetschen. Neben der automatischen Preiserosion vieler Zukaufteile müssen weitere Abstriche gemacht werden. Das neue Netzteil hat dann eben keine 25% Leistungsreserve mehr, wird entsprechend wärmer und ev. kurzlebiger, gleiches gilt für viele andere Bauteile und Komponenten die jetzt eingekauft / eingebaut werden müssen um den neuen Zielpreis zu erreichen. Oft leidet durch neue, billigere Baugruppen neben der Haltbarkeit auch gleichzeitig die Reparierbarkeit.

    Also, ich persönlich habe ausschließlich technik-verliebte Entwickler kennengelernt die am liebsten nur das Beste verbauen würden, aber das Preisdiktat dieser gesamten Nahrungskette bestimmt eben was verwendet werden kann.

    Die Idee“ die Reparierbarkeit und Haltbarkeit eines Produktes mit dem ökologischen Fußabdruck in das Energiepickerl einfließen“ zu lassen halte ich für sehr gut. So etwas muss natürlich gut durchdacht sein, würde aber den „Geiz ist Geil“ Konsumenten eine weitere Perspektive ermöglichen und vielleicht ein Umdenken herbeiführen.

  3. Leider hat die Industrie zu viel Einfluss auf unsere Branchenvertreter

    Hallo Mario Fasching daher wäre ja auch mein Vorschlag :
    Die Reparierbarkeit und Haltbarkeit der Geräte sollte auch beim Energiepickerl berücksichtigt werden
    Die meisten Hersteller möchten ja das die Geräte nicht repariert werden. Die Kunden sollen sich gleich neue kaufen.

    Ich bin stark dafür, dass die Reparierbarkeit und Haltbarkeit eines Produktes mit dem ökologischen Fußabdruck in das Energiepickerl einfließen sollte.

    Da würden manche Produkte von A schnell mal auf C oder D abrutschen und das Problem würde sich von selber lösen. Dann würde auch wieder mehr repariert.

    Dann bedarf es auch keiner Diskussion über länger Garantiezeiten usw. man bräuchte nur die Gewichtung der Haltbarkeit und Reparierbarkeit erhöhen.
    Man könnte das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und der Kunde kann selbst entscheiden.
    Da würden die Komponenten Nachhaltigkeit inkludiert sein.

  4. Um 50% weniger Reparaturen, doch wo bleibt die Nachhaltigkeit?

    Als marktführendes Servicenetzwerk für eine namhafte Anzahl an Herstellern von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten, haben wir seit vielen Jahren einen guten Überblick zum Thema Haltbarkeit von Elektrogeräten.

    Wir beobachten dabei einen Rückgang der Ausfallsraten und deutlich weniger Reparaturen in den zugesicherten Garantielaufzeiten. Die Reparaturanfälligkeit hat sich bei allen Gerätegruppen um zumindest die Hälfte reduziert.

    Dass die Produktion von Neugeräten samt weltweitem Transport günstiger ist als der Arbeitsaufwand für eine Reparatur nach Ablauf der Garantiezeit, steht auf einem anderen Blatt. Die Diskussion verfehlt somit die Kernthemen: Welchen Wert haben Elektrogeräte für uns als Konsumenten? Was bedeutet es einen Fernseher, oder eine Waschmaschine ressourcenschonend herzustellen, zum Einsatzort zu bringen und die ganze Wertschöpfungskette mit Respekt vor allen in ihr arbeitenden Menschen aufzubauen?

    Diese Betrachtungsweise ist ungleich vielschichtiger und komplexer. Hier in die Tiefe einzutauchen würde somit Medien und Interviewpartner fordern; möglicherweise überfordern.

  5. Wer im Glashaus sitzt ……

    kein langer Kommentar zum „auch ein kleiner Händler nähe RUSZ“, nur ein Nachsatz: ich hatte bereits viele Geräte in meiner Werkstätte, welche trotz Bezahlung durch deren Eigentümern in der „Fachwerkstatt RUSZ“ unbrauchbar bzw. unreparierbar gemacht wurden.

  6. Wer im Glashaus sitzt….

    in Regelmäßigen Abständen erhalten wir Elektrogeräte die Kunden zu RUSZ brachten. Nach Bezahlung des übigen Kostenvoranschläge sind immer wieder Geräte doch nicht reparapel. Wir reparieren so in regelmäßigen Abständen Geräte die Herrn Eisenrieglers Personal nicht reparieren können. Vielleicht sollte ATV mal bei ihm einen versteckten Test machen.

  7. Hallo Mario

    Die die für das Pickerl zuständig sind. schaffen doch nicht mal ein vernünftiges Energie Pickerl zu machen, geschweige die Reparierbarkeit oder Haltbarkeit mit ein zu beziehen. Ist aber auch nicht einfach für neue Geräte einen Langzeittest in kurzer Zeit zu machen. Die Ausfallhäufigkeit streift überhaupt kein Test, auch der Konsument nicht, ist denen zu Aufwändig.
    Ich glaube das wird sich auch in Zukunft jeder Händler selbst erarbeiten müssen.

  8. Die Reparierbarkeit und Haltbarkeit der Geräte sollte auch beim Energiepickerl berücksichtigt werden

    Die meisten Hersteller möchten ja das die Geräte nicht repariert werden. Die Kunden sollen sich gleich neue kaufen.

    Ich bin stark dafür, dass die Reparierbarkeit und Haltbarkeit eines Produktes mit dem ökologischen Fußabdruck in das Energiepickerl einfließen sollte.

    Da würden manche Produkte von A schnell mal auf C oder D abrutschen und das Problem würde sich von selber lösen. Dann würde auch wieder mehr repariert.

    Dann bedarf es auch keiner Diskussion über länger Garantiezeiten usw. man bräuchte nur die Gewichtung der Haltbarkeit und Reparierbarkeit erhöhen.
    Man könnte das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und der Kunde kann selbst entscheiden.

  9. Auch andere können Reparieren.

    Ist die Firma R.U.S.Z jetzt ein Hero, weil er die billigen „Ablaufdatum“ Geräte repariert ? Der Stundensatz seiner Techniker wäre interessant zur Gegenüberstellung des Anschaffungspreises und ob der Kunde auch bereit ist die Reparaturkosten zu bezahlen. Es gibt auch qualitativ robuste und preisgünstige Geräte namhafter Hersteller ohne „Ablaufdatum“.

  10. Ich repariere seit 45 Jahren nicht nur der RUSZ.

    Die Links für Aktuell in Österreich funktionieren bei mir nicht.
    „sondern sie bestellen auch das Ablaufdatum. (…) Das ist nachweisbar.“ Kann man das wo sehen, wenn es Nachweisbar ist ?
    Natürlich gibt es Ausnahmen, aber was nichts kostet ist auch nichts wert, und was will die Masse, Billig, Billig und noch ein wenig billiger.

  11. Respekt und Anerkennung für Krejcik

    Zum Glück haben wir noch Standesvertreter , die sich wirklich für uns Unternehmer einsetzen und solche Vorfälle nicht unkommentiert zur Kenntnis nehmen.

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