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Freitag, 19. April 2024
„Die Hochzeiten sind vorbei“

25 Jahre SMS

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 04.12.2017 | |  Archiv
„25 Jahre SMS: Der 160-Zeichen-Dienst hat die besten Zeiten hinter sich“, sagt der Digitalverband Bitkom. (Grafik: Bitkom) „25 Jahre SMS: Der 160-Zeichen-Dienst hat die besten Zeiten hinter sich“, sagt der Digitalverband Bitkom. (Grafik: Bitkom)

An diesem Wochenende, am 3. Dezember wie der Digitalverband Bitkom sagt, wurde das SMS 25 Jahre alt. Heute, also ein viertel Jahrhundert nach seiner Erfindung, hat der „160-Zeichen-Dienst“ die besten Zeiten allerdings hinter sich, wie Zahlen zeigen ...

25 Jahre nach der Einführung der SMS werden laut dem Digitalverband Bitkom immer weniger dieser Nachrichten versendet. „Waren es im Rekordjahr 2012 noch 59,8 Milliarden Kurzmitteilungen, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 12,7 Milliarden“, so Bitkom anlässlich des 25. Geburtstags des Kurznachrichtendienstes. „Die weltweit erste SMS wurde am 3. Dezember 1992 in Großbritannien verschickt – von einem Computer an ein Handy. In den ersten 20 Jahren war der auf 160 Zeichen begrenzte Dienst immer populärer geworden. Seit 2013 aber befindet sich die Zahl im freien Fall. Hintergrund für den Abwärtstrend ist die weiter wachsende Verbreitung von Smartphones und der damit verbundene Boom von Messenger-Diensten wie WhatsApp und iMessage. Die SMS hat ihre Hochzeiten hinter sicher, völlig verschwinden wird sie aber in absehbarer Zukunft nicht“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Für die Betreiber der Mobilfunknetze ist der Trend weg von der SMS hin zu datenintensiven Messengern eine Herausforderung: Sie müssen Milliardenbeträge in die Netze investieren, ohne diese Investitionen zurückverdienen zu können.“

Trotz der rückläufigen Zahlen wollen viele Smartphone-Nutzer nicht gänzlich auf SMS verzichten, wie Bitkom erhoben hat. Sechs von zehn (58%) greifen auf diese Funktion zurück, Online-Dienste wie WhatsApp und iMessage kommen nur bei wenig mehr Nutzern (62%) zum Einsatz. „SMS sind eher bei älteren Nutzern populärer, internetbasierte Messenger-Dienste bei jüngeren“, sagt Rohleder. Die SMS-Funktion werde häufig auch bei Authentifizierungsverfahren, etwa beim Online-Banking, genutzt. „Der SMS-Standard hat den Vorteil, dass er auf jedem Handy funktioniert und keine Internetverbindung oder gesonderte Anmeldung voraussetzt. Bei Online-Messangern müssen Absender und Empfänger den gleichen Dienst installiert haben.“

Historie

Bitkom fasst zusammen: „Die SMS (oder Short Message Service) wurde Anfang der 1990er Jahre eingeführt. Die höchstens 160 Zeichen umfassende Kurzmitteilung machte es erstmals möglich, Texte unabhängig von Ort und Zeit über das Mobilfunknetz zu übermitteln. Ursprünglich diente sie vor allem Mobilfunkanbietern dazu, ihre Kunden über eventuelle Netzstörungen zu informieren. Um 1994 nahm die Popularität der Kurznachricht auch unter Handy-Nutzern rasant zu. Im Jahr 2009 kam mit WhatsApp der Dienst auf den Markt, der Instant-Messangern zum Durchbruch verhalf. Inzwischen gibt es viele weitere Angebote wie iMessage, Telegram und Threema. Parallel wurden viele neue Anwendungen für die SMS entwickelt: etwa der Versand von Bordkarten für den Check-in am Flughafen-Gate, die Benachrichtigung über Zugverspätungen, der Parkscheinkauf oder die Mobile-TAN fürs Online-Banking. Solche SMS werden in aller Regel mit Großkundenrabatten an Handys verschickt. Sie sind für die Mobilfunkbetreiber zwar weniger umsatzwirksam, tragen aber dazu bei, die stark abnehmende SMS-Nutzung der Verbraucher zumindest etwas zu kompensieren.“

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