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Donnerstag, 18. April 2024
Minus bei UE, Plus bei Hausgeräten

Der Konsumgütermarkt im 1. Halbjahr 2015

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 03.09.2015 | |  Archiv
Die Zahlen für den Elektronik-Konsumgütermarkt im 1. Halbjahr 2015 zeigen: Der Gesamtumsatz ist um Minus 0,7% auf 850,5 Mio. Euro gesunken. Die UE fuhr ein Minus von 9% ein. Hausgeräte in groß und klein performten hingegen besser mit plus 4% bzw. plus Die Zahlen für den Elektronik-Konsumgütermarkt im 1. Halbjahr 2015 zeigen: Der Gesamtumsatz ist um Minus 0,7% auf 850,5 Mio. Euro gesunken. Die UE fuhr ein Minus von 9% ein. Hausgeräte in groß und klein performten hingegen besser mit plus 4% bzw. plus

Der FEEI veröffentlichte heute, am 3. September 2015, die Zahlen für den Elektronik-Konsumgütermarkt im 1. Halbjahr 2015. Diese überraschen wenig: Der Gesamtumsatz ist „leicht“ auf 850,5 Mio. Euro gesunken, was einem Minus von 0,7% entspricht. Die UE schnitt dabei mit einem 9-prozentigen Minus ab. Erfreulicher präsentieren sich hingegen die Hausgeräte: Der Umsatz mit großen Hausgeräten stieg um 4% auf 348,23 Mio. Euro und die Elektro-Kleingeräte verzeichneten ein Plus von 7% auf 192 Mio. Euro.

Wie der FEEI sagt, hat sich die Nachfrage nach elektronischen Geräten im Konsumgütermarkt in Österreich im ersten Halbjahr 2015 im Bereich der großen und kleinen Hausgeräte „sehr positiv“ entwickelt. Allein der Markt der Unterhaltungselektronik würde unter dem starken Euro und einem Jahr ohne sportliche Großereignisse wie Olympia oder Fußball-Weltmeisterschaften leiden – „das schlägt sich europaweit auf den Umsatz der Branche nieder“, so der FEEI, der sich – im Vorfeld der Futuramit dem bisherigen Geschäftsjahr 2015 „zufrieden“ zeigt. Manfred Müllner, GF-Stv. im Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), meint dazu: „Die Umsatzrückgänge im Bereich Consumer Electronics folgen einem europaweitem Trend und bremsen damit das Wachstum der gesamten Branche leicht auf -0,7%. Die Umsätze in den Bereichen Consumer Electronics, Hausgeräte und Elektro-Kleingeräte in den Monaten Jänner bis Juni dieses Jahres belaufen sich auf 850,5 Mio. Euro. Sehr erfreulich ist vor allem das deutliche Umsatzwachstum der Hausgeräte und der Elektro-Kleingeräte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.“

Hausgeräte

Die Weiße Ware ist mit einem Volumen von 348, 23 Mio. Euro das umsatzstärkste Segment. Das Wachstum beläuft sich im ersten Halbjahr auf ein Plus von 4%. „Waschmaschinen (22%), Kühlgeräte (20%) und Geschirrspüler (16%) sind umsatzmäßig die wichtigsten Produktgruppen bei Hausgeräten“, fasst Alfred Janovsky, Sprecher des Forum Hausgeräte, zusammen. Alle Haushaltsgroßgeräte würden Zuwächse verzeichnen, insbesondere Wäschetrockner (+12%), E-Herde und Backöfen (+7%) und Dunstabzugshauben (+7%) zählen zu den am stärksten wachsenden Segmenten. „Diese Entwicklung entspricht dem Trend eines gesunden, modernen und nachhaltigen Lifestyles. Nicht nur Funktionalität und Design, sondern auch Energieeffizienz bei Kühlgeräten, Waschmaschinen, Trocknern und Geschirrspülern sind derzeit wichtige Umsatzbringer“, so Janovsky, und: „In naher Zukunft wird das Thema Connectivity – vernetzte Hausgeräte – greifen: Die Zukunft der Hausgeräte ist energieeffizient, flexibel und vernetzt. Sie ermöglichen uns einen besseren, komfortableren Alltag.“

Gegenüber E&W fasst Janovsky zusammen: „Es handelt sich um eine solide Entwicklung. Vor allem der Start in den Herbst ist sehr vielversprechend.“

TV

Der österreichische Markt für TV-Geräte folgt laut FEEI einem europaweiten Trend: Der Euro-Dollar-Kurs belaste die Preisgestaltung der zumeist asiatischen Unternehmen. Deshalb habe sich die Nachfrage nach TV- und Video-Geräten abgeschwächt. Aber auch das Fehlen eines sportlichen Großereignisses sorge für ein geringeres Interesse an Consumer Electronics. Gegenüber E&W meint Müllner: „Eine WM holt man nicht auf. Aber wir sind in Hinblick auf den Herbst optimistisch.“ Die Branche sei sich auf jeden Fall sicher, die Talsohle in puncto Umsatz bereits erreicht zu haben und der Ausblick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft 2016 zeige bereits eine ansteigende Kauflaune bei Unterhaltungselektronik. Übrigens: Insgesamt wurde im Jahr 2014 in Österreich Unterhaltungselektronik im Wert von 310,31 Mio. Euro umgesetzt.  

Müllner: „Umsatzzuwächse verzeichnet die Unterhaltungselektronik-Branche vor allem bei GPS-Geräten für die Freizeit, Radios und so genannten Digital TV Accessoires. Daraus lässt sich schließen, dass Konsumenten ihre bestehenden, hochwertigen TV-Geräte zunehmend mit dem Internet verbinden und das Gerät vernetzter nutzen. Ein Wachstumsmotor in der Zukunft sind Multiroom-Systeme (Speakersystem verbindet mehrere Räume), die das Fernsehen auch in Räumen ohne TV-Kabel möglich machen. Ein weiterer Trend sind UHD- und Smart TVs.“ Gegenüber E&W ergänzt der GF-Stv.: „4k hat noch nicht so gegriffen wie erwartet. Aber das Thema kommt. Es zeigt sich erneut, dass Wachstum in der UE von der technologischen Entwicklung getrieben wird.“

Elektro-Kleingeräte

Alle Produktgruppen des Segments Elektro-Kleingeräte – „allen voran Espressomaschinen, Staubsauger, elektrische Zahnbürsten und Herrenrasierer“, sagt der FEEI – verzeichneten in den ersten sechs Monaten 2015 „eine deutlich stärkere“ Nachfrage.Über alle 31 Produktgruppen kumuliert sich das Umsatzplus auf über 7%, insgesamt beläuft sich das Umsatzvolumen auf 191,92 Mio. Euro. Die Hersteller der Haushaltskleingeräte konnten damit das größte Wachstum der letzten Jahre erzielen“, so Peter Pollak, Sprecher des Elektro-Kleingeräte Forums.  

Die größten Produktgruppen Espressomaschinen und Staubsauger sind auch dieses Jahr gemeinsam für knapp die Hälfte des gesamten Umsatzes verantwortlich und verzeichneten ein Plus von 4% bzw. 9%. Ein Boom sei auch bei Küchengeräten wie Standmixer (+122%) oder Küchenmaschinen (+18%) zu beobachten, „wenngleich auf niedrigerem Umsatzvolumen“, sagt Pollak. Körperpflegegeräte (allen voran Bartschneider, Mundhygiene-, Haarschneide- und Hairstylinggeräte) hätten im Vergleichszeitraum über 9% zugelegt. „Bei den Haushaltsgeräten waren es immerhin rund 5%“, so Pollak, und: „Neue Impulse erhält die Branche durch den starken Trend nach Wohlbefinden und Fitness, der alle Produktbereiche der Kleingeräte durchdringt – vom Standmixer in der Küche bis zur Haarpflege im Bad. Mit Innovationen im verschiedenen Produktkategorien folgen wir dem Konsumenten-Wunsch nach mehr Wohlbefinden und Lifestyle.“

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