Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Mittwoch, 24. April 2024
Amazon dominiert

E-Commerce: Top 250 Webshops legten um 9,2% zu

Hintergrund | Dominik Schebach | 28.11.2018 | Bilder | |  Archiv
Die Studie Studie Die Studie Studie "E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2018" zeigt die Dominanz von Amazon im österreichischen E-Commerce. (Grafik: Statista)

Eine neue Studie von EHI und Statista, die in Kooperation mit dem Handelsverband erstellt wurde, zeigt das Wachstum im österreichischen E-Commerce im vergangenen Jahr. So ist der Umsatz der Top-250-Onlineshops 2017 um 9,2% auf insgesamt 2,7 Mrd. Euro gewachsen. Dabei ist bedenklich, dass die Dominanz von Amazon dramatisch wächst. Der Online-Riese hat demnach innerhalb von fünf Jahren seinen Umsatz verdoppelt.

„Die Marktkonzentration im E-Commerce nimmt dramatische Dimensionen an. So erwirtschaften die Top 10 Webshops in Österreich mittlerweile mehr Umsatz als die folgenden 250. Amazon allein kommt als Händler mit amazon.de und amazon.com auf 690,4 Mio. Euro, also auf ein Viertel, und konnte den Umsatz innerhalb der letzten fünf Jahre verdoppeln. Das Umsatzvolumen über den Amazon Marketplace ist hier noch gar nicht berücksichtigt. Es dürfte sich mittlerweile auf mindestens 700 Mio. Euro belaufen und befeuert die Dominanz am österreichischen Markt zusätzlich – mit allen volkswirtschaftlichen Kollateralschäden„, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Sieht man sich die Top 250 Online-Shops an, so gehen 1,4 Mrd Euro Umsatz, oder 51,1% des Gesamtumsatzes des Rankings auf das Konto der Top 10 gereihten Shops. Angeführt wird das Ranking von amazon.de (643,0 Mio. Euro), zalando.at (230,0 Mio. Euro) und universal.at (133,6 Mio. Euro). Gleichzeitig ist der E-Commerce-Markt in Österreich stark international geprägt. So stammt fast die Hälfte (124 Onlineshops) der 250 umsatzstärksten Shops in Österreich aus dem Ausland. Mittlerweile kaufen auch 57% der Konsumenten bei ausländischen Webshops ein, während die Loyalität zu heimischen Distanzhändlern abnimmt. Besonders in ausgabenstarken Warengruppen wie Bekleidung oder Bücher kaufen deutlich mehr Konsumenten bei ausländischen als bei inländischen Webshops ein.

Handelsverband fordert Regulierung

Angesichts des massiven Umsatzabflusses ins Ausland und einer wahren Paketlawine aus China – 2017 waren es allein in Österreich rund 6 Mio. Sendungen, heuer dürften es 7,5 Mio. werden – werde laut Handelsverband der Ruf nach „sinnvollen Regulierungen“ immer lauter. „Das ist verständlich, immerhin bezahlen mittelständische Unternehmen in Europa im Schnitt 23% an Steuern, während milliardenschwere Digitalkonzerne aus Übersee und Fernost nur 9% beim Finanzminister abliefern und fast nichts zur heimischen Wertschöpfung beitragen. Wir müssen dringend faire Spielregeln festlegen. Jene Unternehmen, die hierzulande ihre Steuern zahlen und tausende Arbeitsplätze schaffen, sollten belohnt und nicht bestraft werden“, so  Will.

Interessant ist hier der Vergleich zur Schweiz. Wie aus der Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2018“, in der die jeweils 250 umsatzstärksten Onlineshops untersucht wurden, hervorgeht, hat der Umsatz der Top 250 Online-Händler im Jahr 2017 um 5,2% zugenommen. Dabei führt in der Schweiz nach Umsatz der heimische Onliner digitec.ch (690 Mio CHF) vor Zalando (685 Mio CHF) und Amazon (431,6 Mio CHF).

Bilder
In der Schweiz kann sich dagegen der heimische Onliner digitec.ch behaupten. (Grafik: Statista)
In der Schweiz kann sich dagegen der heimische Onliner digitec.ch behaupten. (Grafik: Statista)
Auch bei der Umsatzentwicklung sind die führenden Onliner in Österreich klar im Vorteil.
Auch bei der Umsatzentwicklung sind die führenden Onliner in Österreich klar im Vorteil.
Etwas ausgeglichener präsentiert sich das Bild in der Schweiz.
Etwas ausgeglichener präsentiert sich das Bild in der Schweiz.
Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden