Media-Saturn will Redcoon-Kauf rückabwickeln
Wie die deutsche Lebensmittelzeitung berichtet, erwägt Media Saturn eine Rückabwicklung des Redcoon-Kaufes. Demnach fordert der Konzern bis zu 300 Mio Euro von den damaligen Gesellschaftern Reiner Heckel, Hannes Majdic und Jürgen Bartsch. Die Summe setze sich aus dem Kaufpreis sowie den bisherigen Verlusten der E-Commerce-Plattform zusammen.
Media-Saturn hat Redcoon 2011 übernommen. Damals war die Plattform unter der Beteiligung des Kärntners Hannes Majdic auf dem Höhenflug. Media-Saturn dagegen kam zu dem Zeitpunkt online nicht so recht vom Fleck und erhoffte sich vom Kauf den schnellen Zugang zum Online-Markt.
Die Strategie ging allerdings in der Folge nicht auf. Im vergangenen Jahr wurde Redcoon endgültig als das Sorgenkind der Gruppe tituliert. Noch im selben Jahr wurde die Vertriebstätigkeit in fünf europäischen Ländern eingestellt . Im März war Redcoon gab es eine Umstrukturierung und einen Relaunch der Plattform. Trotzdem bereitete die Online-Plattform weiterhin Probleme. Verluste und Steuernachzahlungen belasteten die Bilanz von Media-Saturn.
Jetzt will man bei Media-Saturn offensichtlich einen Schritt weiter gehen. Demnach soll der Kauf nach sechs Jahren rückabgewickelt werden. Dazu soll Media-Saturn die ehemaligen Gesellschafter Reiner Heckel, Johannes Majdic und Jürgen Bartsch vor einem Schiedsgericht verklagt haben. Gegenüber der Lebensmittelzeitung begründete der Großflächenanbieter die Klage mit 60 angeblichen Verstößen gegen das Kartellrecht.
Hannes Majdic bestätigte gegenüber E&W den Sachverhalt, wollte aber angesichts des laufenden Verfahrens keine Stellungnahme abgeben. Media-Saturn wollte dagegen zu dem Thema überhaupt keine Stellungnahme abgeben. Bleibt die Frage: Warum hat Media-Saturn sechs Jahre zugewartet, um diesen Schritt zu setzen? Und was bedeutet das Verfahren für zukünftige Geschäftsbeziehungen des Konzerns, wenn man selbst so lange in der Vergangenheit zurückliegende Zukäufe rückabwickeln will?
An sich ist Media Saturn, so denke ich, reglos liegend nur noch tote Materie. Wieviel Substanz hat dies dem Fachhandel gekostet und wird es noch kosten, bis dieses Ungetüm völlig begraben. Ja, es ist Licht am Ende des Tunnels. Wie war es Anfang der Neunziger mit d. Beratungsdiebstahl und Abwerben der Verkäufer. Kniefall der Industrie, Gutschein – Affäre und Geldforderung v. der Finanz. Geiz ist geil Mentalität zum Kotzen. Wir haben einen Cosmos, einen Makro und einen Massamarkt überlebt. Wir werden auch einen Media Saturn überleben. Ein Hoch auf alle Elektrofachhändler und die es wieder werden wollen. Prost!
Die bei Media/Saturn dürften noch in den Kindergarten gehen, ich kann mir die Schule noch nicht vorstellen.
Ich glaube auch daß das die Hitze ist, so wie Fachhändler schreibt.
Kann auf solche Meldungen eigentlich etwas vernümftiges geschrieben werden?
…auch tatsächliche oder gar potenzielle Konsumenten klagen, weil sie nicht bereit waren bei Media-Saturn den UVP zu bezahlen und deshalb Media-Saturn geschadet haben.Es ist ja nicht so dass dieser nicht immer ausgeschrieben ist.
Nach der Forderung die Verluste bei den Lieferanten einzuholen haben wir hier die nächste politische Schuldverteilung um das was die Zukunft bringt zu „entschuldigen“ und im vorhinein und vorausschauend von der eigenen Misswirtschaft abzulenken.
PS. Als „Prüfwort“ für die Abgabe des Kommentars durfte ich jetzt das Wort „Bandit“ eingeben, wie passend…
Wie profitabel redcoon zum Verkaufszeitpunkt war entzieht sich meiner Kenntnis. Aber wenn Fachhändler schreibt, dass es ein „Vorzeigebetrieb für einen Onlinehändler“ war, dann möcht ich schon mal anmerken, dass redcoon einer der schlimmsten Onliner beim Preise verreißen war. Da standen zum Teil Endkundenpreise im Netz die im zweistelligen Prozentbereich unter meinen Einkaufspreisen waren. Also eigentlich sollten wir alle froh sein, das Media-Saturn die redcoon „heruntergwirtschaftet“ hat.
Ehrlich ?
Echt jetzt ?
Nur an so etwas zu denken ist schon eine absolute Frechheit und zeigt das Media/Saturn nur noch um sich schlagen können – anstatt vernünftige Konzepte zu bringen.
Redcoon war zum Kaufzeitpunkt hochprofitabel und ein Vorzeigebetrieb für einen Onlinehändler ! Was Media/Saturn daraus gemacht hat – sieht man ja jetzt.
Im Gegenteil: Wenn ich einer der beklagten wäre – würde ich im Gegenzug Media & Saturn verklagen weil mein Lebenswerk voll gegen die Wand gefahren wurde.
Ich glaube in der Zentrale von Media/Saturn dürfte es nicht klimatisiert sein …
Erst mußten wir lesen, konnte das eigentlich gar nicht glauben: „Media/Saturn fordert von Lieferanten Geld zur Abdeckung von Investitionsverlusten!“
Nun lesen wir Media/Saturn will den 7 Jahre zurückliegenden Kauf der inzwischen, erst durchs eigene Miss-Management verlustbringenden Online-Abteilung namens Redcoon „RÜCKABWICKELN“???
Es werden € 300.000.000 (Dreihundert-Millionen Euro) für den damaligen Kaufpreis PLUS selbst verschuldeter und damit selbst zu verantwortender Verluste seitens Media/Saturn eingefordert???
Jetzt „reibe“ ich mir schon wieder verwundert meine Augen! Da habe ich wahrscheinlich einen Denkfehler oder irgendetwas nicht richtig verstanden!
Es kann doch wirklich nicht wahr sein, dass Media/Saturn für selbst verschuldete Management- bzw. Strategiefehler jetzt „andere“ dafür verantwortlich macht und zur Kasse bitten will?
Kann ich meinen Metzger künftig, wenn ich die gekauften Grillsteaks irrtümlich tagelang im Kofferraum „vergesse“, also nicht sachgerecht lagere, für die in der Folge schlimme Lebensmittelvergiftung vor den Kadi zerren, verantwortlich machen und zur Kasse bitten?
Lächerlich!
Wenn die damit durchkommen – dann bitte …
… Aufruf an an ALLE ehemaligen Kollegen, die aufgrund der medial befeuerten Schleuderkampagnen durch Media/Saturn in wirtschaftliche Not gekommen sind und deshalb ihr Geschäft schließen mussten!
Wehret Euch nachträglich und fordert von Media/Saturn ALLE durch deren Maßnahmen erlittenen Verluste ein!
Gleiches Recht für ALLE!
Bei Media-Saturn wird ja alles was in die Altersstruktur fällt zurückgegeben. Jetzt hat wohl scheinbar jemand auf der Liste bemerkt, dass Redcoon schon zu lange auf Lager liegt.
Wer sonst hängt Verluste nachträglich den Lieferanten um?
Wer sonst will Fehlinvestitionen nach Jahren abwickeln…`
Anscheinend steht den Metro Vorständen das Wasser bis zum Hals, oder schon darüber. Vielleicht ist es doch nicht so gut, wenn man auch mit seinen Miteigentürmen seit Jahren im Dauerstreit liegt.
Wen es interessiert, was nicht in den offiziellen Pressemitteilungen steht, findet spannend Lektüre auf: http://www.erich-kellerhals.de/