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Donnerstag, 28. März 2024
1,3 Milliarden Geräte in 2015

GfK: Internationaler Smartphone-Boom verlagert sich nach Asien

Telekom | Dominik Schebach | 27.11.2015 | |  Archiv

Liest man die Überschrift des jüngsten GfK-Berichts zum internationalen Smartphone-Absatz, dann müsste für die Hersteller alles in Ordnung sein. Im vergangenen Quartal (Q3/2015) verzeichnete der Markt sein bisher zweithöchstes Ergebnis. Was sich im ersten Moment gut anhört, birgt für die etablierten Hersteller allerdings einige Probleme. Denn Wachstumstreiber sind die Märkte in Fernost, während Europa stagniert.

Insgesamt geht GfK für 2015 von einem Absatz von 1,3 Milliarden Smartphones (+7%) aus. Im Q4/2015 prognostizieren die Marktforscher eine Steigerung der Nachfrage um 13% gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Der durchschnittliche Verkaufspreis bleibt mit 300 Dollar laut GfK unverändert. Das Wachstum kommt vor allem aus den Schwellenländern und der Asia-Pazifik-Region. Dort dominierten allerdings vor allem Geräte im unteren Preissegment. So legte in Indien der Smartphone-Absatz um 40% gegenüber Q3/2014 zu – hier vor allem im unteren Preissegment unter 250 Dollar.

Ganz im Gegensatz zu Indien waren es auf dem chinesischen Markt die Smartphone-Verkäufe im High-End und Mid-Range Segment, die das Land nach über einem Jahr zum ersten Mal wieder auf den Wachstumspfad zurückführten. Im dritten Quartal 2015 wurden 98 Millionen Smartphones verkauft. Das ist verglichen zum Vorjahr eine Steigerung von 6%. Die Stückzahlen von High-End-Geräte (über $500) stiegen um 65% beziehungsweise um 25% für Mid-Range-Geräte ($250-500) im Vergleich zu 2014. Lokale Marken haben weiterhin Marktanteile hinzugewonnen. Während im Vorjahresquartal 73% der nachgefragten Smartphones von lokalen Marken stammten, sind es im dritten Quartal 2015 bereits 78%. Dazu beigetragen hat insbesondere deren wettbewerbsorientierte Preisgestaltung.

In Europa stieg in diesem Quartal der Smartphone-Absatz nur um 3% verglichen zum Vergleichszeitraum in 2014. In Westeuropa nahm laut GfK der Absatz ab oder war sogar rückläufig, während in Russland und der Ukraine die Nachfrage wegen der politischen Spannungen um 6% bzw 19% zurückgegangen ist. Und auch Zentraleuropa ist der Smartphone-Markt mit einem Wachstum von 4% weit von den zweistelligen Wachstumsraten der vorangegangenen Quartale entfernt.

„GfK erwartet für den globalen Smartphone-Markt im vierten Quartal dieses Jahres einen  (weltweiten) Nachfrageanstieg von 13% gegenüber dem dritten Quartal. Das bedeutet für 2015 insgesamt einen Absatz von 1,3 Milliarden Smartphones“, fasst Arndt Polifke, Global Director für Telekommunikation bei GfK, die Entwicklung zusammen. „Nach einem Wachstum in 2014 um 23% gegenüber dem Vorjahr, wird die Nachfrage 2015 also nochmals um 7% zunehmen. Für das nächste Jahr erwarten wir ein marginal höheres Wachstum von 8%. Treiber bei der Nachfrage nach Smartphones sind vor allem China und Zentraleuropa, aber auch die APAC-Schwellenländer sowie der Mittlere Osten und Afrika. Diese Märkte sind es auch, die weiterhin in zweifacher Hinsicht profitieren werden, zum einen von der niedrigen Durchdringung der Märkte mit Smartphones, zum anderen von der Tatsache, dass immer mehr günstige Geräte in den Märkten verfügbar sind.“

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