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Donnerstag, 28. März 2024
Steuergerechtigkeit

Krejcik: Keine Ausflüchte für internationalen Online-Handel bei MwSt

Hintergrund | Dominik Schebach | 27.01.2017 | | 4  Archiv
Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik fordert mehr Steuergerechtigkeit für den heimischen EFH gegenüber ausländischen Konzernen: „Österreichische Mehrwertsteuer muss zuverlässig und überprüfbar auch in Österreich abgeliefert werden. Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik fordert mehr Steuergerechtigkeit für den heimischen EFH gegenüber ausländischen Konzernen: „Österreichische Mehrwertsteuer muss zuverlässig und überprüfbar auch in Österreich abgeliefert werden."

Es geht um Wettbewerbsverzerrung, Online-Handel und Steuergerechtigkeit. Angesichts der laufenden Debatten um die Steuer-Praktiken internationaler Konzerne fordert Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums für den Elektro- und Einrichtungsfachhandel, dass die Finanz bei internationalen Versandhändlern bei der Mehrwertsteuer genauer hinschaut – allein schon wegen der Chancengleichheit für den österreichischen Handel. 

„Im Zuge der aktuellen Regierungsverhandlungen wird oft von Steuerleistungen ausländischer Konzerne und Versandfirmen gesprochen. Während bei Ertragssteuern vielerlei Möglichkeiten bekannt sind, diese zu minimieren, kann es bei der Mehrwertsteuer keine Ausflüchte geben“, merkt Krejcik, dazu an.

Krejcik spricht dabei ein Problem an, das den heimischen Fachhandel schon länger beschäftigt. Ausländische Versandfirmen verlangen von ihren österreichischen Kunden 20% Mehrwertsteuer und müssen diese bei der österreichischen Finanz auch abliefern. „Das korrekte Abführen dieser Steuerleistung in Umfang von höheren dreistelligen Millionenbeträgen kann jedoch von Österreich nicht geprüft werden, da sich die betroffenen Firmenzentralen im Ausland befinden, zum Beispiel in Luxemburg. Amtshilfeverfahren dazu werden in diesem Zusammenhang kaum oder gar nicht unterstützt“, sagt Elektrohandels-Branchensprecher Krejcik. „Deshalb fordert der österreichische Elektrohandel Chancengleichheit. Österreichische Mehrwertsteuer muss zuverlässig und überprüfbar auch in Österreich abgeliefert werden. Hier könnte die EU endlich für Steuergerechtigkeit sorgen.“

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Kommentare (4)

  1. Einfache Lösung

    Der Händler aus dem EU- Ausland versendet Steuerfrei, die österreichische Post oder sonstige Packtdienste kassieren hier
    die 20% Steuer + eventuelle URA
    Schon ist das Problem der Versteuerung gelöst und es besteht fast
    Waffengleichstand.
    Man wird wieder die Einfachheit und Bequemlichkeit des stationären Einzelhandels schätzen lernen.

  2. es nervt

    Auch Buchhalter dürfen genervt sein: Viele – insbesonders deutsche – Firmen ignorieren den Wunsch auf innergemeinschaftliche Lieferungen und stellen stur Rechnungen mit 19% oder – ganz modern – sogar 20% aus.
    In letzterem Fall kann man dann nicht mal „zusammensparen“, um sich dann die Vorsteuer direkt von der deutschen Finanz zu holen…

    Und selbst, wenn ig.Lieferung erfolgt, wird man mit Vergbringungsformularen etc. gequält.

  3. Guten Morgen

    Sehr erfreulich, dass die Kammer bereits kurz nach dem Beitritt zur EU draufkommt, dass vielleicht die Umsatzsteuer die eigentliche Staatseinnahme von ausländischen Online-Händlern sein könnte. Wir sind ja eh erst seit etwas mehr als 20 Jahren Mitglied…
    Es ist ja unglaublich, dass es bei all dem EU-Quatsch nicht einmal eine Möglichkeit gibt die korrekte Umsatzsteuergebahrung bei anderen EU-Finanzämtern zu überprüfen oder überprüfen zu lassen.
    Ich frage mich auch seit Jahren, warum unsere Konsumentenschützer nicht aktiv werden, wenn Amazon immer noch die Preise mit der deutschen 19% MwSt anzeigt und erst im allerletzten Schritt richtig die österreichische 20% MwSt darstellt. Aber wehe ein österreichischer Händler hat in seinem Webshop etwas nicht ganz perfekt, da kann man sicher sein, dass man alsbaldigst AK und VKI am Hals hat.
    An diese Stelle sei auch an die Urheberrechtsabgaben erinnert, die uns abgepresst werden, wo ich aber bezweifle, dass die von ausländischen (Online-)Händlern, die nach Österreich liefern, vollständig gemeldet und bezahlt werden.

  4. Unvorstellbar

    Es wundert einem, dass das nicht selbstverständlich ist, und nur hi und da ein wenig davon gesprochen wird. Wenn ich so lange keine Mwst. zahle wäre ich sicher schon lange in Häfn. Aber jetzt haben unsere Politiker das wichtigere Problem mit den Kopftüchern begonnen zu bearbeiten.

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