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Donnerstag, 18. April 2024
Insolvenzstatistik Q1/2017

Firmenpleiten gehen zurück

Hintergrund | Dominik Schebach | 24.04.2017 | |  Archiv
In den ersten drei Monaten des Jahres ging die Anzahl der Insolvenzanträge zurück (Foto: Thorben Wengert/Pixelio.de) In den ersten drei Monaten des Jahres ging die Anzahl der Insolvenzanträge zurück (Foto: Thorben Wengert/Pixelio.de)

Nach der Erhebung der Creditreform gingen in den vergangenen drei Monaten die Firmeninsolvenzen österreichweit zurück. Nur Wien entwickelte sich gegen den Trend. Insgesamt sind nach den Zahlen der Creditreform Insolvenzstatistik für das Q1/2017 die Unternehmensinsolvenzen um 5,3% zurückgegangen. Die „Privatkonkurse“ sind im gleichen Zeitraum um 14,0% auf 1.996 Verfahren zurückgegangen.

Damit zeigen die Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das 1. Quartal 2017 eine mögliche Trendumkehr zu der Entwicklung des vergangenen Jahres: Insgesamt gab es bei den Unternehmensinsolvenzen in den ersten drei Monaten 1.364 Verfahren. Die Anzahl an eröffneten Verfahren ging dabei um 3,5% auf 845 Unternehmen zurück. In 519 Fällen (-8,0%) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögen abgewiesen. Rund 15.000 (-3%) Gläubiger waren von Insolvenzen betroffen.

Im Bundesländervergleich verzeichnete nur Wien entgegen den Österreichtrend ein Plus von 3,7% bei den Unternehmensinsolvenzen. Die größten Rückgänge verzeichneten Salzburg (-22,7%), die Steiermark (-18,8%) und Vorarlberg (-12,5%). Bei den Branchen führt weiterhin das Bauwesen die Statistik: Zwölf je 1.000 Unternehmen waren zahlungsunfähig. Als einzige Branche meldet das „Kredit- und Versicherungswesen“ einen Zuwachs um 72,2%. Den größten Rückgang verzeichnet die Branche „Sachgütererzeugung“ mit 22,9% und der niedrigsten Insolvenzbetroffenheit mit 2 Insolvenzen je 1.000 Industrieunternehmen. Dank der guten Tourismusentwicklung im Winter sind die Insolvenzen auch in dieser Branche leicht zurückgegangen. Im Handel wurden im vergangenen Quartal 249 Insolvenzen verzeichnet, nach 267 Insolvenzen im Vergleichszeitraum im Vorjahr (-6,7%).

Drei Viertel aller Insolvenzen gingen nach Einschätzung der Creditreform auf Fehler in der Geschäftsführung zurück. Mangelndes Risikomanagement, Fehlkalkulationen, desaströse Buchhaltung, Unterschätzung des Wettbewerbs oder Verschlafen von Innovationen u.v.m. führten in die Insolvenz. Da könne selbst der Niedrigzins und damit die billige Liquiditätsvorsorge nicht mehr helfen.

Privatinsolvenzen

Auch bei den Privatinsolvenzen ging die Anzahl zurück, um 14% auf 1996 Verfahren zurück. Hier geht die Creditreform allerdings davon aus, dass viele Private das neue Konkursrecht ab 1. Juli warten, um sich schneller und vor allem billiger zu entschulden.

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