Revolution im Versandhandel

Rainer Will, GF des Handelsverbandes, konnte sich dieses Jahr über besonders starken Besuch freuen: Der Handelsverband konnte mehr als 200 Besucher zur Veranstaltung begrüßen. (Bild: Katharina Schiffl/Handelsverband)

Mit einem Teilnehmerrekord ging der 16. Versandhandelstag des Handelsverbandes zu Ende. Mehr als 200 Besucher fanden sich am 21. Juni ein, um über die jüngsten Trends im in Online-Handel, Multichannelstrategien und den chinesischen Online-Riesen Alibaba – mit bis zu 14 Mrd Dollar Umsatz am Tag – zu diskutieren.

„Uns ist wichtig, dass unsere Mitglieder technisch und von der Unternehmenskultur her für die zukünftigen Herausforderungen des Versandhandels und E-Commerce bereit sind“, erklärte Handelsverband-GF Rainer Will. „Dazu schauen wir auch unter die Motorhaube auf die operativen Themen des Online-Handels. Denn die Schwerpunkte haben sich verschoben, wie man alleine am Wachstum für Mobile-Commerce sieht. Deswegen freuen wir uns auch, dass wir erstmals Alibaba nach Österreich gebracht haben, damit unsere Mitglieder auch diesen Player kennen lernen und vielleicht da für sich neue Chancen finden.“

Die Key Note von Terry von Bibra, Managing Director Alibaba in DACH, Osteuropa und Türkei, war dann auch einer der Höhepunkte des Versandhandelstages. Von Bibra präsentierte Alibaba als eine Plattform mit der auch österreichische Händler auf dem chinesischen Markt aktiv werden können. Denn die wachsende chinesische Mittelschicht ist versessen auf europäische Qualitätsprodukte.  Wie groß der Markt inzwischen sei untermauerte von Bibra mit beeindruckenden Zahlen: 140.000 Bestellungen pro Sekunde am Single Day. 14,3 Mrd. Dollar Umsatz in nur 24 Stunden.

Mit welchen Online-Anbietern die Österreicher wie zufrieden sind, das führte anschließend Eva Stüber in ihrem Vortrag „Erfolgsfaktoren im E-Commerce“ aus. Die Leiterin Research und Consulting am ECC Köln hob besonders hervor, dass es dieses Jahr erstmals ausschließlich Multi-Channel-Händler in die Top 10 der besten Online-Shops Österreichs, geschafft hatten. Als Gleichzeitig zeigte sich auch, laut Stüber, dass Mobile-Commerce-Kunden deutlich unzufriedener mit dem Shopping-Erlebnis seien. Ein Alarmsignal – schließlich wachse der M-Commerce drei Mal so schnell, wie der normale Online-Handel. Denn vor allem in der jungen Zielgruppe wächst der M-Commerce überproportional, wie auch Eustachius Kreimer vom Snowboard-, Surf- und Fashionhändler Blue Tomato ausführte. „2016 hatten wir nun erstmals mehr Traffic über Mobile als über Desktop“, so Kreimer. In so einem Umfeld führe Stillstand sehr schnell Rückschritt. Die technische Entwicklung treibt auch den Fortschritt im E-Commerce und verlangt von den Unternehmen laufende Anpassungen, anstelle von periodischen Relaunches.  

Ebenfalls präsentiert wurde die  brandneue Studie „Konsumentenverhalten im Distanzhandel 2016“ des Handelsverbandes. Auch hier zeigte sich, dass kein Weg am Mobile-Commerce vorbei führt, wie Rainer Will erklärte: „Um 20% steigende Ausgaben machen das Smartphone zum kleinsten Laden der Welt, mit den größten Umsatzzuwächsen.“

Abgeschlossen wurde der 16. Versandhandelstag mit vier Best Practice-Studie im E-Commerce sowie die Verleihung der Trustmark Austria Awards. Karl Jung vom Award Sponsor Santander Consumer Bank überreichte die Auszeichnung in drei Kategorien an die besten Online-Shops unter den Trustmark Austria Trägern. Als Bester Online Shop setzte sich www.bipa.at durch, als bester Mobile Shop oder App wurde die IKEA App ausgezeichnet und in der Kategorie Bester Newcomer triumphierte der Webshop von www.myshop.kelag.at.  Rainer Will würdigte die diesjährigen Gewinner: „Das Trustmark Austria erhalten nur ausgewählte Shops, die den strengen Kriterien und Anforderungen entsprechen. Den Trustmark Austria Award zu erhalten bedeutet deshalb, dass man in seiner Kategorie der Beste der Besten ist.  Dazu möchte ich den Gewinnern herzlich gratulieren“.