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Freitag, 29. März 2024
Massive Verluste bringen Elektronik-Riesen weiter unter Druck

Gewinnwarnung: Sony streicht 1000 Jobs und erstmals die Dividende

Telekom Multimedia Hintergrund | Wolfgang Schalko | 22.09.2014 | |  Archiv
Im letzten Geschäftsjahr musste Sony einen Verlust von über 128 Mrd. Yen hinnehmen – in fünf der sechs vergangenen Jahre verlor der Konzern Geld.
Im letzten Geschäftsjahr musste Sony einen Verlust von über 128 Mrd. Yen hinnehmen – in fünf der sechs vergangenen Jahre verlor der Konzern Geld.

Noch vor rund zwei Monaten war Sony für das bis Ende März 2015 laufende Geschäftsjahr von einen Verlust von 50 Mrd. Yen (ca. 360 Mio Euro) ausgegangen. Mittlerweile ist die zuvor lukrative Smartphone-Sparte aber ins Stocken geraten und die Prognose musste drastisch gesenkt werden – auf ein Minus von 230 Mrd Yen (rund 1,66 Mrd Euro). Unternehmenschef Kazuo Hirai kündigte an, dass Sony erstmals seit dem Börsengang 1958 keine Dividende an seine Aktionäre zahlen werde.

Der japanische Elektronik-Riese Sony rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem drastisch höheren Verlust wegen Problemen im Smartphone-Geschäft. Auslöser für den höheren Verlust sei eine Abschreibung auf den Bereich mobile Kommunikation, teilte der Konzern mit. Sony rechne mit niedrigeren Erlösen im Smartphone-Geschäft. Entsprechend werde der Wert der Sparte in den Büchern um 180 Mrd. Yen gesenkt. Es sei der einzige Faktor für die höhere Verlustprognose im Geschäftsjahr, betonte das Unternehmen.

Anhaltende Schwierigkeiten
Sony kämpft bereits seit Jahren mit massiven Verlusten, insbesondere in der TV-Sparte. Konzernchef Kazuo Hirai griff zur Sanierung des Konzerns schon bisher zum Rezept des Job-Abbaus und kündigte nun an, dass angesichts der schlechten Verkaufszahlen bei Smartphones in dieser Sparte 15 Prozent der Jobs gestrichen werden – dh rund 1000 Beschäftigte sind davon betroffen.

Im ersten Geschäftsquartal von April bis Juni hatte Sony bei mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets einen operativen Verlust von 2,7 Mrd. Yen verbucht. Die Prognose für den Smartphone-Absatz im laufenden Geschäftsjahr senkte man von 50 auf 43 Millionen Geräte.

Sony will sich jetzt stärker auf teurere Premium-Smartphones fokussieren. Das Angebot an Computer-Handys im mittleren Preissegment solle ausgedünnt werden. Erst kürzlich auf der IFA hatte Sony-Mobile-Chef Kunimasa Suzuki betont, man wolle bei den Kunden unter anderem mit längeren Akkulaufzeiten und wasserfesten Gehäusen punkten, denn „der Premium-Markt bleibt am wichtigsten für uns.“ Außerdem setzt man auf tragbare Geräte wie das vernetzte Armband Talk.

Besonders bitter für Sony: Mit TV-Geräten verdient der Konzern zwar immer noch kein Geld, aber zumindest im Geschäft mit Unterhaltungselektronik konnte im vergangenen Quartal ein operativer Gewinn von 7,7 Mrd. Yen erzielt werden. Da ist es wohl auch nur ein schwacher Trost, dass der japanische Audio-Mitbewerber Pioneer gleich 2.200 Stellen – und damit jede zehnte – streichen muss.

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