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Freitag, 19. April 2024
Kundenzentrierten Konzepten gehört die Zukunft

IFH Köln: „Der Handel muss Handeln“ – 6 Trends

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 22.06.2017 | |  Archiv
„Der Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen“, sagt auch das IFH Köln, das die (aus Institutssicht) sechs wichtigsten Trends im Einzelhandel sowie ihre Auswirkungen erhoben hat. (Bild: Screenshot www.ifhkoeln.de) „Der Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen“, sagt auch das IFH Köln, das die (aus Institutssicht) sechs wichtigsten Trends im Einzelhandel sowie ihre Auswirkungen erhoben hat. (Bild: Screenshot www.ifhkoeln.de)

Das Deutsche Institut für Handelsforschung, das IFH Köln, hat unter dem Titel „Der Handel muss Handeln“ die sechs wichtigsten Trends im Einzelhandel sowie ihre Auswirkungen erhoben. „Kundenzentrierten Konzepten gehört die Zukunft – der Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen“, so eine Erkenntnis der Studienautoren.

Was alle wissen: Die Digitalisierung verändert den Handel. Was viele als vermeintlich allgemeingültige Erkenntnisse verbreiten: Der traditionelle Einzelhandel stirbt, Amazon verdrängt den Einzelhandel komplett, Innenstädte veröden. „Die Realität ist jedoch deutlich vielschichtiger“, so das IFH Köln, das jedes Jahr 60 Konsumgütermärkte analysiert und weit über 150.000 Konsumenten befragt, um Antworten zu bekommen. „Wir haben die aus unserer Sicht wichtigsten Trends im Einzelhandel verdichtet und Implikationen für erfolgreichen Einzelhandel von morgen abgeleitet – (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).“

Die 6 Trends

Herausforderungen soweit das Auge reicht“, so der Titel, den das IFH Köln über die sechs erhobenen Trends im Einzelhandel schreibt.  

1.) „Handel agiert am Kunden vorbei!“

„Viele Maßnahmen des Handels kommen bei Kunden nicht an“ – so wüssten 20% bis 25% der Kunden nicht, ob ein Online-Shop bzw. ein Geschäft von dem Händler existiert, bei dem sie gerade stationär bzw. online gekauft haben.

2.) „Das Ende der klassischen Customer Journey naht!“

Einkaufsprozesse verändern sich dramatisch“, sagt auch das IFH Köln. Neue Geschäftsmodelle würden die klassische Customer Journey immer mehr unterbinden.

3.) „Handel sucht Frequenz und bringt keine mehr!“

Nur noch wenige Händler seien selbst Besuchermagneten – das Umfeld entscheide.

4.) „Dynamik im Einzelhandel spaltet Stadt und Land!“

Das IFH Köln sagt: „Technologievorsprung und Konsumentenanforderungen führen nachfrageseitig zu einer Zweiklassengesellschaft zwischen Metropolen und ländlichen Regionen.“

5.) „Hersteller und Marktplätze fordern etablierte Händler heraus!“

Der Einzelhandel müsse zunehmend um seinen exklusiven Kundenzugang fürchten.

6.) „Personal agiert als Sargnagel des Handels“

Leichter gesagt als getan: „Investitionen in qualifiziertes Personal sind überlebensnotwendig, damit es gerade im digitalen Zeitalter der entscheidende Erfolgsfaktor sein kann“, rät das Institut für Handelsforschung, das auf die Frage nach dem Wie erfolgreicher Einzelhandel der Zukunft nun also aussieht, sagt: „Ganz klar: Der Handel muss sich endlich aus seiner Komfortzone herausbewegen.“

Raus aus der Komfortzone!

Soll zB. heißen: Echte Kundenzentrierung ist ein Schlüssel. „Einzelhandel der Zukunft bedingt ein analysebasiertes Kundenverständnis und nachhaltige Kundenbindungssysteme. Daten richtig zu nutzen, ist die Schlüsselkompetenz. Auch Kernkompetenzen rund um Branding bleiben relevant: Erfolgreiche Handelskonzepte der Zukunft sind starke Marken mit Profil im kanalübergreifenden Wettbewerb“, so das IFH Köln.

Aus der Komfortzone herausbewegen, bedeute auch, Scheuklappen abzusetzen und traditionelle Gegebenheiten zu hinterfragen. „Wir sind davon überzeugt, dass Kooperationen mit (anderen) Händlern, Lieferanten, Kommunen oder auch Werbevermarktern und der Immobilienwirtschaft für langfristige Wertschöpfung zukünftig fest zum Bild des Einzelhandels gehören müssen. Auch bestehende Standardaufgaben des stationären Handels gehören auf den Prüfstand – wer erfolgreich sein möchte, betreibt fortlaufend aktives Standortportfoliomanagement und erschließt sich neue Standortmöglichkeiten.“

Schließlich sind laut dem Institut für Handelsforschung weiterführende Investitionen unabdingbar. Während aktuell vor allem Investitionen in neue Technologien im Vordergrund stehen, würde das Personal vielfach vernachlässigt. „Ein ‚weiter wie bisher‘ in Sachen Personal, wird die Kunden aber sicher nicht von kundenzentrierten stationären Einkaufserlebnissen überzeugen. Erfolgreicher Handel der Zukunft muss also bereit sein, in qualifiziertes, empathisches Personal zu investieren, um seinen stationären Wettbewerbsfaktor ausspielen zu können“, so das IFH Köln.

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