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Freitag, 29. März 2024
Über den Rand

„Smartphones im Supermarkt führen zu Kaufrausch“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.08.2018 | |  Archiv
Forscher fanden heraus, dass Smartphones im Supermarkt zum Kaufrausch führen können. „Es kommt vermehrt zu Impulskäufen, sofern die Gerätenutzung nichts mit dem Einkauf zu tun hat.“ (Bild: Erwin Lorenzen/ pixelio.de) Forscher fanden heraus, dass Smartphones im Supermarkt zum Kaufrausch führen können. „Es kommt vermehrt zu Impulskäufen, sofern die Gerätenutzung nichts mit dem Einkauf zu tun hat.“ (Bild: Erwin Lorenzen/ pixelio.de)

Eine aktuelle Studie der Stockholm School of Economics und der University of Tennessee zeigt: „Zum wöchentlichen Einkauf sollten Nutzer ihre Smartphones lieber nicht mitnehmen. Denn andernfalls laufen sie Gefahr, wesentlich mehr Geld auszugeben als geplant. Ladenbesitzer könnten von dieser Erkenntnis hingegen profitieren.“
(Bild: Erwin Lorenzen/ pixelio.de)

Forscher aus Sydney fanden unlängst heraus, dass das Teilen von Shopping-Fotos oft im Kaufrausch endet. Doch auch diejenigen, die telefonieren, surfen oder Textnachrichten verfassen, wenn sie durch einen Laden gehen und Waren auswählen, enden oft mit mehr Artikeln an der Kasse. Das zeigt zumindest die Analyse von 400 Probanden in sechs verschiedenen Lebensmittelgeschäften. Die Studienteilnehmer wurden auf ihrem Weg durch den Laden beobachtet – mittels Video, aber auch mit Eye-Tracking-Brillen, um festzuhalten, wohin sie ihren Blick richteten. Anschließend wurden die Rechnungen jedes einzelnen überprüft.

Das Ergebnis? „Das steht völlig im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, die gezeigt haben, dass Verbraucher, die ihre Mobilgeräte für relevante Aufgaben nutzen, wie beispielsweise eine Preisüberprüfung, weniger Impulskäufe tätigen“, sagen die Forscher, denn die Handy-Nutzung hätte in der aktuellen Studie merklich die Einkäufe der Teilnehmer erhöht. Die Forscher erklären dazu in ihrem Bericht „Die Fähigkeit der Kunden, sich auf die Hauptaufgabe zu konzentrieren, nämlich die Auswahl der Artikel, die sie benötigten, wurde beeinträchtigt, wenn sie gleichzeitig ihr Smartphone nutzten.“ So verlangsamten oder stoppten jene, die durch den Gebrauch ihres Smartphones abgelenkt waren, vorübergehend ihren Weg durch den Laden. Dadurch seien die ausgebremsten Teilnehmer auf Waren und Schilder in den Regalen aufmerksam geworden, die sie sonst nicht bemerkt hätten, was zu weiteren Impulskäufen führte. Kunden, die ihre Mobiltelefone nutzten, seien zudem mit höherer Wahrscheinlichkeit von der schnellsten Route durch den Laden abgewichen, um ihre geplanten Einkäufe zu tätigen. „Sie verbrachten auch insgesamt mehr Zeit mit dem Einkauf, was sie im gleichen Zug dazu brachte, mehr zu kaufen“, sagen die Forscher.

Mögliche Strategie für Ladenbesitzer

Den Forschern zufolge können Ladenbesitzer von den Ergebnissen der Studie profitieren, bzw. davon, dass Verbraucher ihre Mobilgeräte während des Einkaufs nutzen. „Wenn Einzelhändler versucht sind, mehr mobile Nutzung im Laden zu ermöglichen, um den Umsatz zu steigern, gibt es nur eine wichtige Bedingung: Die mobile Nutzung sollte nicht mit dem Einkauf in Verbindung stehen“, so die Experten. Denn nur dann führe die Handy-Nutzung auch zu erhöhten Impulskäufen.

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