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Samstag, 20. April 2024
Knapp 60% der Niederösterreicher kaufen online

NÖ Handel fordert mehr Fairness

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.01.2019 | |  Archiv

Die digitale Transformation macht sich auch im Niederösterreichischen Handel immer stärker bemerkbar. Fast 60% der Niederösterreicher kaufen bereits im Netz ein. „1,25 Mrd. Euro macht die Summe der niederösterreichischen Onlinekäufe aus“, so Franz Kirnbauer. Zunehmend Sorgen bereitet dem Obmann der Sparte Handel in der WKNÖ dabei die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der heimischen Ausgaben beim Online-Shopping zu Anbietern ins Ausland abfließen.

Laut Franz Kirnbauer, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, macht die Summe der niederösterreichischen Onlinekäufe 1,25 Mrd. Euro aus. Zunehmend Sorgen bereitet Kirnbauer die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der heimischen Ausgaben beim Online-Shopping zu Anbietern ins Ausland abfließen. Der österreichische Handel, so Obmann Kirnbauer, sei hier allerdings im Wettbewerb enorm benachteiligt: „Noch immer ist es so, dass die großen internationalen Anbieter de facto keine Ertragsteuer zahlen.“ 

Obmann Kirnbauer fordert hier mehr Anstrengungen auf europäischer Ebene: „Es kann nicht sein, dass die EU den Betrieben laufend neue Vorschriften aufhalst, gleichzeitig aber beim Onlinehandel die Meinung vertritt, man könne hier aufgrund der Komplexität des Steuersystems nichts machen.“ Nationalen Alleineingängen, wie etwa der vieldiskutierten Ausdehnung der Werbegabe auf digitale Inhalte, erteilt Kirnbauer eine Absage: „Diese trifft wiederum nur die kleinen, heimischen Betriebe.“ 

Guter Arbeitgeber 

Wie die WKNÖ berichtet, haben rund 15.300 Handelsunternehmen ihren Sitz in Niederösterreich und erwirtschaften 49,4 Mrd. Euro netto. Rund 116.000 Arbeitnehmer seien in der Branche tätig. „Der Handel ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsbereich, sondern auch ein guter Arbeitgeber“, betont Kirnbauer. Er biete gute Aufstiegsmöglichkeiten, viele Jobs in den Regionen und Teilzeitmöglichkeiten. 

Im Kollektivvertrag wurden die Einstiegsgehälter angehoben und die Lehrlingsentschädigung deutlich erhöht. „Trotzdem wird es immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden und speziell junge Leute für eine Ausbildung im Handel zu begeistern“, sagt Kirnbauer. Verstärkte Anstrengungen setzt die Branche in der Weiterqualifikation der Mitarbeiter: „Die digitale und stationäre Welt im Handel wachsen zusammen.“ Mit dem neuen Lehrberuf E-Commerce Kaufmann und dem Schwerpunkt digitaler Verkauf im Einzelhandel seien nun die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass entsprechendes, digitales Verkaufs-Know-how bereits in der Berufsausbildung vermittelt wird.

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