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Freitag, 29. März 2024
Bitkom: „Entgegen dem weltweiten Trend“

Mobile in Deutschland: Ein Milliardenmarkt

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 20.02.2019 | |  Archiv

Bitkom hat sich im Vorfeld des Mobile World Congress in Barcelona den Markt für Smartphones, Apps, Telekommunikationsdienste und Mobilfunknetze in Deutschland angesehen und kam zu dem Ergebnis: „2019 wächst der Markt für Smartphones, Apps, Telekommunikationsdienste und Mobilfunknetze in Deutschland auf 34,3 Milliarden Euro. Das ist ein Umsatzplus von 3% beziehungsweise einer Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr.“

Größere Displays, bessere Netze und steigender mobiler Datenverkehr: „2019 wächst der Markt für Smartphones, Apps, Telekommunikationsdienste und Mobilfunknetze in Deutschland auf 34,3 Milliarden Euro. Das ist ein Umsatzplus von 3% beziehungsweise einer Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr“, so die Ergebnisse aktueller Berechnungen des Digitalverbands Bitkom im Vorfeld des Mobile World Congress in Barcelona (25. bis 28. Februar 2019).

Entgegen dem weltweiten Trend

Der größte Umsatzanteil entfällt laut Bitkom auf Daten- und Sprachdienste mit 20,3 Milliarden Euro (+3% im Vergleich zum Vorjahr). Mit Smartphone-Geräten werden 10,4 Milliarden Euro (+3%) umgesetzt. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen wie im Vorjahr 2 Milliarden Euro, wobei Kosten für Frequenzen und Gebäude nicht eingerechnet sind. Der App-Markt beläuft sich auf 1,6 Milliarden Euro und wächst am kräftigsten (+5%). „Das Smartphone ist ein mobiler Begleiter in allen Lebenslagen. Das Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur steht für stabiles Wachstum – und für Innovation“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Dr. Hannes Ametsreiter. „Der deutsche Markt entwickelt sich entgegen dem globalen Trend positiv. Während der Smartphone-Absatz auf dem Weltmarkt zuletzt zurückging, bleibt die Nachfrage in Deutschland stabil und speziell das Interesse an hochpreisigen Phablets nimmt weiter zu.“ 2019 werden nach Bitkom-Prognose mit Smartphones 10,4 Milliarden Euro (+2,4%) umgesetzt und 22,9 Millionen Geräte (+0,5%) verkauft, darunter mehrheitlich Phablets (Anm.: große Smartphones mit einer Displaygröße von 5,5 Zoll oder mehr). Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt laut Bitkom von 444 Euro (2018) auf 453 Euro (2019). 2018 wurden erstmals mehr Phablets als sonstige Smartphones abgesetzt. „Ob Einsteiger-Gerät oder Flaggschiff-Modell: Der Trend geht zu großflächigen und nahezu randlosen Displays. Die starke Nachfrage nach hochpreisigen Geräten mit Highend-Kameras treibt Umsätze und Durchschnittspreise“, sagt Ametsreiter.

Acht von zehn Menschen in Deutschland nutzen ein Smartphone

Acht von zehn Menschen ab 14 Jahren in Deutschland (81 Prozent) nutzen laut Bitkom ein Smartphone. Das entspricht 57 Millionen Nutzern. Ametsreiter: „Der Anteil der Smartphone-Nutzer stabilisiert sich auf hohem Niveau. Wachstumspotenzial gibt es allenfalls noch bei älteren Menschen, für die es noch nicht selbstverständlich ist, ein Smartphone zu nutzen.“ Für die überwiegende Mehrheit sind Smartphones ein wichtiger und nützlicher Begleiter im alltäglichen Leben, wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage ergab. Neun von zehn Nutzern (87%) sehen in den mobilen Geräten eine große Erleichterung im Alltag. Drei von vier (73%) können sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen. Aber Smartphones polarisieren auch, wie der Digitalverband festhält: „Während sich zwei von drei Nutzern (65%) durch Smartphones anderen Menschen näher fühlen, beklagen acht von zehn (78%), dass Menschen durch die zunehmende Smartphone-Nutzung immer weniger miteinander reden würden.“

Steuerungszentrale im Internet of Things

Mit der verstärkten Vernetzung von Alltagsgeräten wächst auch die zentrale Rolle des Smartphones als Steuerungszentrale für das Internet of Things. Vier von zehn haben ihr Smartphone schon einmal mit einem Wearable wie Smartwatch oder Fitnessarmband (42%; +5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr) und jeder Fünfte mit dem Smart-TV (22%, +5 Punkte) verbunden. Auch bei Audio-Geräten (19%, +3 Punkte), Haushaltsgeräten (18%, +6 Punkte) und Virtual-Reality-Brillen (6%, +1 Punkt) gibt es einen Trend zu mehr Vernetzung.

„Jeder Zweite kauft immer das neueste Modell“

Der Nutzungszyklus von Smartphones ist überwiegend kurz. Jeder zweite Nutzer (52%) gibt an, sich immer das neueste Smartphone-Modell zu kaufen. Sechs von zehn (61%) Smartphone-Besitzern haben ein Gerät, das maximal ein Jahr alt ist. 25% besitzen eines im Alter von 13 bis 24 Monaten. Nur jeder Achte (12%) hat sein Smartphone länger als zwei Jahre. „Die Faszination für neueste Technik, zusätzliche Features und mehr Leistung ist groß. Viele Nutzer machen jede Modellrunde mit“, sagt Ametsreiter. Bei den Top-3-Kriterien für den nächsten Smartphone-Kauf stehen bei den Verbrauchern Akkueigenschaften und Leistungsdaten ganz oben auf der Wunschliste. Sechs von zehn Nutzern (59%) wünschen sich für das nächste Smartphone eine deutlich längere Akkulaufzeit, drei von zehn wünschen sich schnelleres Laden (30%) und jeder Vierte (25%) drahtloses Laden. Gut vier von zehn (43%) legen Wert auf mehr Speicherplatz, jeder Fünfte (22%) möchte eine bessere Kamera. Weniger wichtig sind Funktionen wie 3D-Fähigkeit (13%), Wasserdichtigkeit (8%), ein zweiter SIM-Karten-Einschub (5%) oder eine NFC-Schnittstelle zum mobilen Bezahlen (5%). Niedrige Priorität haben Fingerabdrucksensor (3%) und Gesichtserkennung (2%), die bei vielen Geräten schon Standard sind. Trotz steigender Phablet-Absatzzahlen geben nur die wenigsten Nutzer das Display als wichtiges Kaufargument an: 8% wünschen sich ein eine bessere Qualität, 5% eine größere Diagonale und 4% einen geschwungenen oder biegsamen Bildschirm. (Die Befragten konnten übrigens maximal drei Wünsche angeben.)

Hohe Ansprüche an die Netzbetreiber

Bei der Wahl des Mobilfunkanbieters stellen die Verbraucher hohe Ansprüche an die Netzbetreiber. Neun von zehn Nutzern (87%) ist eine möglichst hohe Netzabdeckung wichtig, acht von zehn (78%) eine möglichst hohe Surfgeschwindigkeit, sieben von zehn (72%) wollen möglichst wenig zahlen. Jeder Dritte (35%) achtet bei der Netzwahl auf ein attraktives Kombiangebot, etwa mit Festnetz- beziehungsweise Fernsehanschluss. „Jedem muss klar sein, dass es Qualität nicht zum Nulltarif gibt und dass sich für die Netzbetreiber die erheblichen Investitionen in den Netzausbau auch rechnen müssen“, sagt Ametsreiter.

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