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Samstag, 27. April 2024
AK kritisiert Mobilfunk in Österreich

„Alles teuer, aber nicht besser“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 02.10.2014 | |  Archiv
Die Handkostenentwicklung seit dem Jahr 2005, laut AK. (Grafik: AK OÖ) Die Handkostenentwicklung seit dem Jahr 2005, laut AK. (Grafik: AK OÖ)

Die Oberösterreichische Arbeiterkammer übt aktuell Kritik an den österreichischen Mobilfunkanbietern: Das Grundentgelt für Handyverträge sei seit 2005 um durchschnittlich um 76,2% gestiegen, „ein Preiszuwachs um drei Viertel!“ 2014 wurden zudem die Tarife erhöht, allerdings ohne Verbesserungen bei Leistungs- und Servicequalität. Die AK hat nun u.a. aus diesen Gründen die Bundeswettbewerbsbehörde angerufen, „welche mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat“, so die AK OÖ in einer Aussendung.

„Alles teurer, aber nicht unbedingt besser“, titelt die Arbeiterkammer Oberösterreich in einer Ausendung, in der scharfe Kritik an den heimischen Mobilfunkanbietern geübt wird. Laut der AK sind die Handy-Tarife seit 2005 um durchschnittlich 76,2% gestiegen. Die drei großen Anbieter A1, T-Mobile und Drei (Hutchison) haben 2014 zudem ihre Tarife erhöht. Gerechtfertigt wird diese Teuerung unter anderem mit gestiegenen Investitionskosten, Netzausbau, Servicekosten, Kosten für die Frequenzauktion. Eine Verbesserung der Leistungs- und Servicequalität lasse sich, „angesichts vieler Beschwerden beim Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich nicht nachvollziehen.“

Warnung

Die AK warnt vor den Null-Euro-Handys der Mobilfunker: „Gratis bedeutet nicht kostenlos! Mobilfunkfirmen versuchen neue Kunden durch Gratishandys zu gewinnen, allerdings verbunden mit langen Bindungsdauern und hohen Grundgebühren. So holen sie sich das Geld vom Konsumenten wieder.“

Seit 2010 herrsche kein Wettbewerb mehr zwischen den Anbietern: „Eine Handyfirma erhöht die Tarife, kurz darauf folgen die ‚Konkurrenten’. Weil es nur wenige Anbieter gibt, sind dabei nicht einmal Absprachen erforderlich“, so die AK. Die einzige Möglichkeit, die Konsumenten haben um auf Preissteigerungen zu reagieren, sei die Kündigung und der Wechsel zu einem billigeren Konkurrenten. „Wenn aber alle Handybetreiber mehr oder wenig gleichmäßig die Tarife erhöhen, ist das sinnlos.“

Die Arbeiterkammer hat daher die Bundeswettbewerbsbehörde eingeschaltet, „welche mittlerweile Ermittlungen aufgenommen hat“, wie die AK bestätigt.

Mangelnde Qualität

Darüber hinaus habe die Einführung einer Servicepauschale die Kunden verärgert: „Wofür diese Gebühr eingehoben wird, ist für viele Konsumenten nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil. Viele Beschwerden im Zusammenhang mit Handyverträgen betreffen die mangelnde Qualität des Kundenservice und der Beratung, sowohl in den Servicehotlines als auch in den Shops. Dabei lässt nach Angaben der Konsumenten oft nicht nur die Freundlichkeit im Kundenkontakt zu wünschen übrig. Auch die rechtliche Qualität der Aussagen des Servicepersonals ist oft fragwürdig“, so die AK in ihrer Aussendung.

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