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Samstag, 20. April 2024
ATV-Eigentümer über aktuelle Eentwicklungen und den 3. Sender

Herbert Kloiber: ATVsmart soll im Herbst starten

Multimedia | Wolfgang Schalko | 18.05.2016 | |  Archiv
TMG-Chef und ATV-Eigentümer Herbert Kloiber will das Angebot im Herbst um einen nicht-linearen Sender – ATVsmart – ausweiten. (©TMG/Andreas Büttner) TMG-Chef und ATV-Eigentümer Herbert Kloiber will das Angebot im Herbst um einen nicht-linearen Sender – ATVsmart – ausweiten. (©TMG/Andreas Büttner)

ATV-Eigentümer Herbert Kloiber hat sich in einem Interview mit dem „Kurier” zur inhaltlichen und wirtschaftlichen Situation der Sendergruppe sowie zu den nächsten Schritten geäußert. Dazu gehört der Start des dritten Senders im Oktober.

Grundsätzlich zeigte sich Sender-Eigentümer und Chef der Tele München Gruppe (TMG) Herbert Kloiber mit der aktuellen Entwicklung zufrieden: ATV sei der erfolgreichste österreichische Privatsender in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen und im werberelevanten Zeitfenster von 13 bis 1 Uhr, zudem liege ATV am Vor- wie auch im Hauptabend vor Puls4 – 2016 genau wie schon 2015. „Also, ich mache mir mehr Sorgen ums Land als um ATV“, so Kloiber, der in Richtung ServusTV ergänzte: „Ich habe auch keine emotionalen Notlagen wie mein Kollege in Fuschl.“ Sein klares Ziel – wie auch des Managements mit Martin Gastinger an der Spitze – laute, dass ATV im Budgetjahr 2016/17 nicht mehr negativ bilanziert. „Wir kommen diesem Ziel immer näher. Martin Gastinger hat bisher einen sehr guten Job gemacht und sitzt fest im Sattel.“

Massive Kritik

Wenig Positives hatte Kloiber für die Beziehung der heimischen Politik zum ORF übrig: Es werfe sich von links bis rechts alles auf den ORF und knutsche ihn, damit sich „diese Wackelpartie eines öffentlich-rechtlichen Senders ja nicht verändert. Fürs Privatfernsehen gibt es hingegen nur Placebos – so wie die Aussicht, man könnte etwas abbekommen, wenn die Haushaltsabgabe kommt.“ Auch mit Medienminister Josef Ostermayer ging der ATV-Eigentümer hart ins Gericht: Er, Kloiber, glaube nicht, dass Ostermayer auch nur eine Sekunde des Nachdenkens daran verschwendet habe, das Privatfernsehen zu stützen. Die Regulierung der ORF-Werbemöglichkeiten stehe seit dem ersten Tag des Privatfernsehens an. „Zudem ist dem ORF zu verbieten, dass er weiterhin Gatekeeper bei der Verbreitung bleibt, Stichwort ORS. Wir bezahlen wahnsinnige Beträge an dessen Sender-Tochter ORS, die diese dann als Gewinne an den ORF ausschüttet. Bei der Produzentenförderung der RTR gehen geschätzte 95 bis 97 Prozent in ORF-Produktionen“, ergänzte Kloiber, der bezugnehmend auf den Skandal um den Radiotest forderte, die Quoten-Messung an einen anderen dritten Anbieter zu vergeben. Außerdem müsse man den Umstand, dass „attraktive Sportrechte bald zu 100 Prozent beim ORF landen, weil der irrwitzige Summen bietet“, nicht als naturgegeben hinnehmen.

Allerdings seien massenattraktive Sportarten für das österreichische Privatfernsehen „in aller Regel nicht refinanzierbar“. Beim ÖFB-Cup bekomme man nur die zweite Wahl, bei der Fußball-EM im besten Fall den Zuschlag für die Parallelspiele des ÖFB-Teams. Ergo sei die Konsequenz daraus die Auflösung der ATV-Sportredaktion, die man im April bekannt gegeben hatte (Anm.: Nachdem die Rechte für den Samsung Cup nicht verlängert wurden). Ohne Sportrechte und mit angepasster Personalstruktur könne die Sendergruppe Millionen sparen, betonte Kloiber und stellte zugleich klar, dass es im Bereich Information keine Kürzungen geben werde.

ATVsmart – der dritte ATV-Sender

Wie bereits vor einigen Wochen angekündigt, wird ATV noch heuer mit seinem dritten Programm on Air gehen – allerdings nicht in Form eines klassischen linearen TV-Senders, denn das sei „nicht mehr zeitgemäß“. ATVsmart soll daher ein IP-basiertes Streaming-Angebot mit linearem Programm und mit Video-on-Demand-Kapazität werden, um das ATV-Angebot bestmöglich abzurunden. Beim Content sollen nicht nur – aber auch – von ATV und ATV2 bekannte Inhalte geboten werden, daneben sollen Teile der Tele-München-Library mit hunderten, hochklassigen Spielfilmen, Serien, Dokumentationen und Opern abgerufen werden können. „Ergänzt wird das Angebot von ATVsmart um Kurz- und Kürzest-Inhalte, wie sie heute verstärkt online genutzt werden. Das Angebot von ATVsmart geht also deutlich über das hinaus, was die ATV-Gruppe jetzt ausmacht„, so Kloiber, der als Starttermin für ATVsmart Mitte Oktober anpeilt. Details sollen bei einer entsprechenden Präsentation – die voraussichtlich Ende September stattfinden wird – bekannt gegeben werden.

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