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Freitag, 26. April 2024
Gfu Studie 2017

Trends in der Consumer- & Home Electronics

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.07.2017 | |  Archiv
Die gfu Studie 2017 befasst sich mit den Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics. Die Ergebnisse der diesjährigen Erhebung zeigen: Die Technik-Nutzung bleibt auf hohem Niveau, ist aber altersabhängig. Die Ausgabebereitschaft ist hoch, steht aber in Diskrepanz zur tatsächlichen Ausgabe. Die TV-Nutzung bleibt attraktiv. Die Zuschauer sind zunehmend zeitautonom und jüngere Zuschauer sind bereit für Programme zu bezahlen. 
Zudem ist Kochen weiterhin sehr beliebt. Die gfu Studie 2017 befasst sich mit den Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics. Die Ergebnisse der diesjährigen Erhebung zeigen: Die Technik-Nutzung bleibt auf hohem Niveau, ist aber altersabhängig. Die Ausgabebereitschaft ist hoch, steht aber in Diskrepanz zur tatsächlichen Ausgabe. Die TV-Nutzung bleibt attraktiv. Die Zuschauer sind zunehmend zeitautonom und jüngere Zuschauer sind bereit für Programme zu bezahlen. Zudem ist Kochen weiterhin sehr beliebt.

Die jährlich durchgeführte gfu Studie befasst sich mit den Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics, genauer gesagt mit Motiven, Einstellungen und Kaufkriterien. Die Ergebnisse der diesjährigen Ausgabe zeigen u.a.: Die Technik-Nutzung bleibt auf hohem Niveau, ist aber altersabhängig. Zudem ist die Ausgabebereitschaft hoch, steht allerdings in Diskrepanz zur tatsächlichen Ausgabe.  

Die gfu Consumer & Home Electronics GmbH gibt Jahr für Jahr eine Befragung von rund 2.000 Haushalten in Auftrag. Dieses Jahr wurde u.a. erhoben: Bleibt der Fernseher das beliebteste Gerät der Consumer Electronics? Verdrängen Streaming und Abo-Dienste das traditionelle Fernsehen? Wie wichtig sind Bildqualität und Bildschirmgröße? Oder: Wird Virtuelle Realität zum Marktrenner?

Die am 11. Juli 2017 von Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, vorgestellten Ergebnisse zeigen: Die Technik im Haushalt wird intensiv genutzt, allerdings unterschiedlich stark in den Altersgruppen. Der PC steht hier mit 90% erstmals an der Spitze, dicht gefolgt vom Fernseher mit 89%. In der Altersgruppe 60+ liegen beide Produkte sogar bei 95%. Auf Rang drei platziert ist das Smartphone mit 83%. Mit 91% liegt die Nutzung hier in der Altersgruppe der 16 bis 39 Jährigen deutlich über dem Gesamtwert. Internet-Router werden von 77% und Tablet-PCs von 50% der Befragten genutzt.

Noch stärker altersabhängig sind die Angaben bei der Smart Home-Ausstattung. Über alle Altersgruppen hinweg besitzen 8% der in der gfu Studie Befragten eine Smart Home-Ausstattung. Dabei haben 14% der 16 bis 39 Jährigen und nur 3% der über 60 Jährigen ein Zuhause mit smarter Technik.

Auch mit ihren Smartphones gehen die jüngere und die ältere Generation ganz unterschiedlich um. Soziale Medien nutzen 66% der 16 bis 39 Jährigen, die über 60 Jährigen nur zu 39%. Der Durchschnitt liegt bei 53%. Nachrichten und Artikel lesen 43% aller Befragten mit dem Smartphone, bei den 16 bis 39 Jährigen sind es jedoch 52% und nur 38% in der Altersgruppe 60+.

Waren und Dienstleistungen bezahlen 36% der Befragten mit dem Smartphone, die 16 bis 39 Jährigen erledigen dies zu 49% und die Gruppe 60+ zu 21%. Preisvergleiche mit dem Smartphone führen insgesamt 32% durch. Mit 38% liegen wieder die 16 bis 39 Jährigen an der Spitze, während sich die über 60 Jährigen dieser Möglichkeit nur zu 23% bedienen.

„Anschaffungsabsicht hoch, aber Diskrepanz zu tatsächlicher Ausgabe“

Kaum Altersunterschiede gibt es bei der Anschaffungsabsicht für das Jahr 2017, wie gfu feststellt. Die Liste der Top 5 wird vom Smartphone (19%) angeführt, Elektrokleingeräte zur Körperpflege folgen auf Platz zwei mit 17%. 15% der Studienteilnehmer gaben an, sich ein Elektrokleingerät für die Küche kaufen zu wollen. Sonstige Elektrokleingeräte für den Haushalt stehen ebenso wie TV-Geräte bei 13% der Befragten auf der Einkaufsliste für 2017.

Eine große Lücke zeigt sich beim Vergleich der Ausgabebereitschaft für Fernseh-Geräte mit den tatsächlich beim Kauf ausgegebenen Summen. So liegt der Durchschnittspreis aller verkauften TV-Geräte aktuell bei rund 600 Euro. Die im Rahmen der gfu Studie befragten Bürger sind aber bereit, zwischen 800 und 900 Euro für das nächste Fernsehgerät auszugeben. 43% (im Vorjahr 30%) sind sogar bereit, mehr als 1.000 Euro auszugeben und 11% wollen über 1.400 Euro investieren. Erstmals gaben die Studienteilnehmer als häufigsten Kaufgrund mit 47% die hohe UHD-Bildauflösung an (Vorjahr 36%). Der größere Bildschirm als Kaufmotiv wurde mit 41% (Vorjahr 47%) auf Platz zwei verdrängt. Der drittwichtigste Grund für die Neuanschaffung bleibt, wie bei der Befragung 2016, Smart TV mit 31% (Vorjahr 29%).

Hans-Joachim Kamp bemerkt dazu: „Industrie und Handel gelingt es offenbar nicht, die Ausgabebereitschaft in vollem Umfang abzurufen. An der Leistungsfähigkeit und der Ausstattung der Geräte ist dies nicht festzumachen, denn mit Ultra HD und großen Bilddiagonalen gibt es ausreichend Argumente in der Kaufberatung, was unsere Studie auch belegt.“

„TV-Nutzung bleibt attraktiv“

Des Weiteren belegt die gfu Studie: Smarte TVs sind in den Haushalten angekommen. Schon 42% der Befragten besitzen ein solches Gerät. Davon sind 88% an das Internet angeschlossen. Die Smart-Funktionen werden von 56% auch genutzt, in der Altersgruppe 16 bis 39 sogar von 65%. Dies führt auch dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen. Im Schnitt sind dies 41% (38% im Vorjahr), bei den 16 bis 39 Jährigen liegt die Zahl bei 57%, bei den über 60 Jährigen bei 27%. Insgesamt bleibt die TV-Nutzung entgegen vieler anderer Erwartungen aber weiterhin attraktiv. 59% der 16 bis 39 Jährigen gaben an, nun mehr Zeit vor dem TV zu verbringen als ohne Smart TV, da sie mit den vernetzten Geräten häufiger passende Sendungen finden. Ebenfalls 59% dieser Altersgruppe sind generell bereit, für Programminhalte zu bezahlen, die 60+-Gruppe nur zu 16%. So überrascht es nicht, dass die Mediatheken mit 60% auf Platz eins bei der Nutzung der smarten Funktionen liegen, gefolgt von Video on Demand mit 56% und Videoclips mit 54%. Auch hier zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den Altersgruppen: Video on Demand schauen nur 35% der über 60 Jährigen, dagegen 74% der 16 bis 39 Jährigen. Videoclips sehen 68% der Altersgruppe 16 bis 39 und nur 31% der Gruppe 60+.
„Besonders interessant ist dabei, dass sich damit die Herkunft der Programminhalte deutlich in Richtung amerikanischer Anbieter verschiebt. Während das lineare Fernsehen überwiegend lokalen Ursprungs ist, wird die Beliebtheit bei den Angeboten aus dem Internet von Amazon Prime mit 73% angeführt. Netflix folgt mit 41% auf Platz zwei und Google Play mit 28% auf Platz drei. Der deutsche Anbieter Maxdome kommt mit 24% auf Platz vier“, konstatiert Hans-Joachim Kamp.

Quo vadis VR?

Wie wird sich der Markt für Virtual Reality (VR) entwickeln? Auch das fragte gfu und die Ergebnisse zeigen: Die Technik steht im Zentrum medialer Aufmerksamkeit, doch lediglich 15% der in der gfu Studie Befragten sind an Virtual Reality interessiert. Nur 4% besitzen bereits entsprechende Geräte, während 63% Desinteresse äußerte. Für 18% ist der Begriff sogar unbekannt. VR wird überwiegend für den Gaming-Bereich als interessant gesehen (55%), 51% sehen Anwendungen in der Raumplanung, 44% bei TV-Dokumentationen, 36% im Medizinbereich, 32% für Freizeitparks und 27% in der Stadtplanung.

Kochen weiterhin sehr beliebt

Kochen bleibt ein Trendthema. So gaben 53% in der Befragung an, gern für Partner, Familie und Freunde zu kochen. 44% verbringen gern Zeit mit der Zubereitung gesunder Nahrung. Für ebenfalls 44% ist die Qualität bei Nahrungsmitteln wichtiger als der Preis. Große Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es hier bei der Ausgabebereitschaft: Über alle Altersgruppen hinweg wollen 15% der Befragten künftig mehr Geld für Küchen- und Kochequipment ausgeben. 21% der 16 bis 39 Jährigen sprechen sich dafür aus, in der Altersgruppe 60+ sind es dagegen nur 7%. Insgesamt positiv beurteilen die Studienteilnehmer eine Wohnküche, 26% sind auch so eingerichtet. 32% der Haushalte, die bisher eine separate Küche haben, wünschen sich für die Zukunft eine Wohnküche. Auch hier liegt die Zustimmung bei den 16 bis 39 Jährigen mit 40% wieder über dem Durchschnitt.

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