Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Samstag, 27. April 2024
Weiterer Infrastruktur-Ausbau für E-Mobilität gefordert

VCÖ: Waidhofen/Thaya ist Bezirk mit höchstem E-Auto-Anteil

Hintergrund E-Technik | Wolfgang Schalko | 17.01.2017 | |  Archiv
Der Bezirk Waidhofen/Thaya war im Vorjahr Österreichs Spitzenreiter bei E-Pkw, gemessen am Anteil von E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen 2016. (©VCÖ)
Der Bezirk Waidhofen/Thaya war im Vorjahr Österreichs Spitzenreiter bei E-Pkw, gemessen am Anteil von E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen 2016. (©VCÖ)

Im Bezirk Waidhofen/Thaya waren im Vorjahr bereits 5,2 Prozent der Neuwagen E-Pkw – österreichweit der höchste Anteil an E-Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Deutlich über dem Österreich-Schnitt (1,2%) liegt der E-Pkw Anteil auch in Wien-Innere Stadt, Bregenz und Kitzbühel. Wie der VCÖ betont, seien E-Pkw v.a. für ländliche Regionen sehr gut geeignet, auch in Form von E-Carsharing von Gemeinden. Neben der Infrastruktur für E-Mobilität müsse aber der Anteil der erneuerbaren Energien ausgebaut werden.

Der Waldviertler Bezirk Waidhofen an der Thaya ist mit einem Anteil von 5,2 Prozent Österreichs Spitzenreiter bei den Neuzulassungen von E-Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. An zweiter Stelle folgt der 1. Bezirk in Wien mit 3,8 Prozent, vor den Bezirken Bregenz und Kitzbühel mit jeweils 2,9 Prozent. Mit Ausnahme des Burgenlands gibt es in jedem Bundesland zumindest einen Bezirk mit einem E-Pkw-Anteil von mehr als zwei Prozent. Den niedrigsten Anteil haben Wien-Meidling (0,1 Prozent) und Wien-Simmering (0,2 Prozent), in Leoben Stadt wurde kein E-Auto neuzugelassen.

„Der Anteil von E-Pkw bei den Neuzulassungen ist in zahlreichen Regionen höher als in den Städten. Die Annahme, E-Pkw wären Stadt-Autos, ist falsch. Im Gegenteil, E-Pkw sind für dünner besiedelte Regionen ideal“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. So kommt die Stadt Linz auf einen E-Pkw Anteil von nur 0,8 Prozent, im Mühlviertler Bezirk Rohrbach ist der Anteil mit 2,2 Prozent fast dreimal so hoch. In ländlichen Regionen ist der Anteil von Einfamilienhäusern hoch, die E-Pkw können einfach in der Garage aufgeladen werden. Die Reichweite ist in der Regel kein Problem, denn auch in den Regionen sind neun von zehn Autofahrten kürzer als 50 Kilometer. Zudem bieten immer mehr Gemeinden ihrer Bevölkerung E-Carsharing an. Allein in Niederösterreich gibt es in bereits rund 40 Gemeinden e-Carsharing, informiert der VCÖ.

Für die kommenden Jahre braucht es aber einen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in Österreich. „Denn das Klimaabkommen von Paris, das Österreich ratifiziert hat, bedeutet den Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Es bleiben nur noch 33 Jahre, um den Verkehrssektor zur Gänze von Erdöl unabhängig zu machen„, verdeutlicht Gansterer.

Maßnahmenbündel

Damit E-Autos einen Beitrag zur Verringerung der klimaschädlichen CO2-Emissionen leisten, ist es wichtig, dass der Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen wird. Entsprechend ist der Anteil der erneuerbaren Energie in Österreich zu erhöhen, betont der VCÖ. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch des Verkehrs zu reduzieren. Durch die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung können die Distanzen reduziert werden und der Bevölkerung ist es leichter möglich, Erledigungen im Alltag zu Fuß oder mit dem Rad zu machen. Zudem ist das Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen stark auszubauen. „Österreich hat gute Voraussetzungen, Europas Kompetenzzentrum für umweltfreundliche Mobilität zu werden und kann damit viele Arbeitsplätze schaffen und sichern. Weltweit werden in den nächsten Jahren Know-How und Technologien nachgefragt werden, um den Verkehr vom Erdöl unabhängig zu machen. Für das Exportland Österreich eine Riesenchance“, stellt der VCÖ-Experte fest.

In Österreich wurden im Vorjahr insgesamt 3.826 batterieelektrische Pkw neu zugelassen (entspricht 1,2%), mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2015. Im Bundesländer-Vergleich hat Vorarlberg mit 2,3 Prozent die Nase vorne, den zweithöchsten Anteil weist das Land Salzburg mit 1,5 Prozent auf, vor der Steiermark mit 1,3 Prozent.

Bemerkenswertes Detail am Rande: Obwohl in Deutschland im Vorjahr eine Kaufprämie für E-Pkw eingeführt wurde, war in Österreich der Anteil der E-Pkw bei den Neuzulassungen im Jahr 2016 dreimal so hoch.

Um Österreich im Bereich Elektromobilität voranzubringen wurde das Aktionspaket zur Förderung der Elektromobilität geschnürt. Die beiden Ministerien BMLFUW und bmvit stellen für die Aktionspakete „E-PKW Betriebe“ und „E-PKW Private“ je 24 Millionen Euro Budget zur Verfügung. Weitere 24 Millionen werden vom Arbeitskreis der Automobilimporteure beigesteuert. In Summe werden 72 Millionen Euro in ein E-Mobilitätspaket investiert. Insgesamt können mit dem Paket bis zu 16.000 zusätzliche E-Autos auf die Straße gebracht werden. Ab 01.03.2017 sind die Online-Registrierung sowie die formelle Einreichung von Förderungsanträgen möglich. Detaillierte Informationen dazu sind auf der Klimaaktiv-Webseite zu finden unter
http://www.klimaaktiv.at/mobilitaet/elektromobilitaet/foerderaktion_epkw2.html

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden