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Dienstag, 19. März 2024
Digitalisierung als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens?

Telekom Austria Studie „So digital ist Österreich“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 15.11.2017 | | 1  Archiv
Die von der Telekom Austria in Auftrag gegebene Studie „So digital ist Österreich“ zeigt, dass zwei Drittel der Österreicher den Wohlstand des Landes von der Digitalisierung abhängig sehen. (Bild: Cristine Lietz/ pixelio.de) Die von der Telekom Austria in Auftrag gegebene Studie „So digital ist Österreich“ zeigt, dass zwei Drittel der Österreicher den Wohlstand des Landes von der Digitalisierung abhängig sehen. (Bild: Cristine Lietz/ pixelio.de)

Die Telekom Austria Group beauftragte das SORA Institut mit einer Studie, um herauszufinden, wie sehr die Lebensbereiche der Österreicher von digitalen Medien und Services durchdrungen sind, welche Zukunftserwartungen die Österreicher haben und welche Gefühle der Begriff „Digitalisierung“ weckt. Die Ergebnisse zeigen: Drei Viertel der Befragten sehen die Digitalisierung als selbstverständlichen Bestandteil ihres Lebens.
(Bild: Cristine Lietz/ pixelio.de)

800 Österreicher wurden vom SORA Institut zum Thema Digitalisierung befragt. Wie Alejandro Plater, CEO der Telekom Austria Group, erläutert, machen die Studienergebnisse deutlich, dass die Österreicher ein Bewusstsein dafür haben, wie sehr die Zukunft dieses Landes mit dem Fortschritt der Digitalisierung verbunden ist.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist: Die unterschiedlichsten Lebensbereiche der Österreicher sind von digitalen Medien und Services durchdrungen. „Egal ob Arbeitswelt, Weiterbildung, Nachrichtenkonsum oder Haushalt: Digitale Anwendungen sind für die Mehrheit – nämlich drei Viertel der Bevölkerung – zu einer Selbstverständlichkeit geworden“, sagt Studienautor Günther Ogris, Managing Partner von SORA. „Überraschenderweise gilt das nicht nur für die Jungen in unserem Land, auch die Generation ab 60 empfindet den Umgang mit digitalen Medien mit 67% als selbstverständlich.“

Selbstverständlich integriert

Wie die Ergebmisse zeigen, sind digitale Geräte und Medien im Berufsleben für drei Viertel aller Berufstätigen zumindest „ziemlich“ relevant: Mehr als die Hälfte (über 60%) arbeitet immer wieder mobil und nutzt Cloud-Lösungen sowie E-Learning Plattformen im Arbeitsalltag. Auch im Bereich Bildung sind digitale Lösungen für knapp zwei Drittel bedeutsam. Im Privatleben der Österreicher gehört Online Shopping für 80% zum Alltag. Knapp 40% nutzen oft oder gelegentlich Streaming Dienste und auch Angebote wie Selbstbedienungskassen oder digitale Begleiter beim Sport (je ein Drittel) werden immer selbstverständlicher. Überraschend ist laut den Studienautoren auch der steigende Einsatz von digitalen Hilfsmitteln im Haushalt: Zumindest „selten“ greift bereits halb Österreich zu digitalen Hilfsmitteln wie Staubsauger- oder Rasenmäher-Roboter sowie smarten Küchengeräten. Auch interessant: Beim Nachrichtenkonsum wollen die Österreicher nicht mehr auf digitale Kanäle verzichten. Zwei Drittel konsumieren ihre täglichen Nachrichten digital.

„Optimisten überwiegen“

Die Haltung der Bevölkerung gegenüber der Digitalisierung ist laut den Studienergebnissen zunehmend optimistisch. Für 45% überwiegen die Vorteile, 18% sehen mehr Nachteile. Etwas mehr als ein Drittel reagiert bei dieser Frage unentschlossen. „Wenn die Befragten an die Zukunft denken, wird sichtbar, welche Bedeutung die Digitalisierung für Österreich hat“, stellen die Studienautoren fest. Demnach sind knapp zwei Drittel (62%) der befragten Österreicher der Ansicht, dass der Wohlstand des Landes vom Fortschritt der Digitalisierung abhängt. 56% glauben, dass die Digitalisierung die Zukunft unserer Kinder positiv beeinflussen wird. 45% der Befragten sind überzeugt, dass die Digitalisierung zu einer höheren Lebensqualität für alle Österreicher führen wird. Gleichzeitig ist mit 87% eine deutliche Mehrheit der Ansicht, dass nicht alle Teile der Gesellschaft mit dem digitalen Wandel mitkommen werden. Besonders im Arbeitsleben rechnet man mit negativen Effekten. So gehemn 72% der Befragten davon aus, dass es zu einem Wegfall an Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung kommen wird.

Unterstützung gefragt

Rund 25% der Bevölkerung fühlen sich laut Studie von der zunehmenden Digitalisierung überfordert. Ungefähr gleich viele Menschen geben an, dass sie im Umgang mit digitalen Medien und Geräten die Unterstützung von anderen benötigen. Anlaufstelle Nummer 1 sind dabei Familie und Freundeskreis – je ein Drittel der Befragten wenden sich an ihr direktes Umfeld. 29% suchen Hilfe im Internet, wenn sie nicht weiter wissen und 15% setzen auf den Support von Unternehmen.
„Die Studie zeigt, dass es einen echten Bedarf an Unterstützungsangeboten gibt, wenn möglichst viele Menschen von der Digitalisierung profitieren sollen“, kommentiert Alejandro Plater.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

„Die Studie zeigt nicht nur unterschiedliche emotionale Einstellungen bei Männern und Frauen. Wir sehen auch, dass Männer und Frauen die Digitalisierung unterschiedlich leben“, erklärt Günther Ogris von SORA. Während Frauen die digitalen Dienste vorrangig für die Kommunikation über Social Media Kanäle nutzen, sind bei Männern digitale Services stärker in das Arbeits- und Freizeitleben integriert. Fragt man nach den Emotionen, die die Digitalisierung auslöst, wird die unterschiedliche Sichtweise von Männern und Frauen sehr deutlich. Während bei Männern die Zuversicht das dominierende Gefühl ist (40% Zuversicht, 31% Sorge, 28% Gleichgültigkeit), überwiegt bei Frauen das Gefühl der Sorge (41% Sorge, 31% Zuversicht, 28% Gleichgültigkeit).

Große Erwartungen

Die Österreicher erhoffen sich besonders im Bereich der Medizin Fortschritte in den nächsten Jahren: Für mehr als zwei Drittel (70%) ist es wünschenswert, dass durch die Digitalisierung die Medizin und in Folge der Gesundheitszustand der Menschen verbessert wird. Hohes Potential sehen sie auch im Bildungsbereich: 66% sind überzeugt, dass digitale Angebote unser Bildungssystem voranbringen. Die deutliche Mehrheit (71%) erwartet sich durch die Digitalisierung Erleichterungen am Arbeitsplatz. Für knapp zwei Drittel (62%) ist das Arbeiten mit künstlicher Intelligenz im beruflichen Alltag wünschenswert.

Die 4 Typen der Digitalisierung

Das SORA Institut hat aufgrund der Studienergebnisse vier Typen der Digitalisierung – vom optimistischen Allrounder zum „Nicht-User“ – definiert:
Demnach gehört knapp die Hälfte (47%) der Österreicher zu den „Informierten, optimistischen Allroundern“. „Diese Menschen nutzen die digitalen Angebote überdurchschnittlich, halten sich über neue Entwicklungen am laufenden, blicken zuversichtlich in die Zukunft. Der informierte optimistische Allrounder ist eher männlich, gut gebildet und hat kaum Unterstützungsbedarf“, so das SORA Institut.

Rund ein Viertel (24%) der Österreicher zählt zu den „hinterfragenden, abwartenden Usern“. „Sie sind eher jung und gut gebildet und lösen Probleme im Umgang mit digitalen Medien selbst. Sie stehen gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Digitalisierung hervorgerufen werden, skeptisch gegenüber, fühlen sich aber nicht überfordert“, so die Beschreibung.

Knapp ein Fünftel (19%) zählt zu den „überforderten Usern“. In dieser Gruppe finden sich laut SORA überdurchschnittlich viele Frauen und vermehrt Personen mit Pflichtschulabschluss. „Die Nutzung von digitalen Services ist eher unterdurchschnittlich. Bei den überforderten Usern dominiert das Gefühl der Sorge und sie brauchen Hilfe im Umgang mit digitalen Medien und Services.“

10% der Bevölkerung zählt SORA zu den „Nicht-Usern“. „Sie nutzen kaum digitale Angebote und wenn, dann benötigen sie Hilfe im Umgang damit. Zu dieser Gruppe zählen vor allem Ältere (60+) und vermehrt Frauen. Bei ihnen dominiert das Gefühl der Sorge und sie glauben nicht, dass die Lebensqualität des einzelnen durch die Digitalisierung gesteigert werden kann.“

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Kommentare (1)

  1. dicker Hals

    Das Wort Digitalisierung lässt inzwischen meinen Blutdruck kochen.

    Mitten im Stadtzentrum einer Landeshauptstadt ist es nicht möglich, vernünftige Upload-Bandbreiten zu bekommen.
    Bezeichnungen wie glasfaserschnell und fiber-power etc. erwecken Hoffnungen, die die Steinzeit-Verkabelungen dann nicht halten können, dann noch die mobile bis-zu-Lüge…

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