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Donnerstag, 25. April 2024
Weniger Telekom-Beschwerden – mehr Beschwerden bei Postdiensten

RTR-Schlichtungsstelle zieht Bilanz für 2018

Telekom Hintergrund | Dominik Schebach | 11.03.2019 | |  Archiv

Im vergangenen Jahr ist laut RTR die Anzahl der Schlichtungsfälle im Bereich Telekommunikation weiter zurückgegangen. In Summe verzeichnete die RTR im Jahr 2018 1.765 Verfahren im Telekombereich. Zum Vergleich, 2017 wurden noch 1.893 Telekom-Beschwerden an die Schlichtungsstelle herangetragen. Das ist ein Rückgang von 6,76%. Eine Zunahme bei den Beschwerdefällen auf 351 verzeichnete die RTR dagegen bei den Postdienstanbietern.

 „Wir helfen allen, die Probleme mit ihrem Anbieter haben, die sie nicht selbst lösen können“, erklärt es Telekom- und Post-Regulator Johannes Gungl. Das Ziel der RTR-Schlichtungsstellen sei es, eine außergerichtliche Lösung zu finden, die alle Beteiligten annehmen können und wollen, betont Gungl in diesem Zusammenhang. In mehr als 75% aller Fälle könne so auch eine zufriedenstellende, einvernehmliche Lösung gefunden werden. Andererseits ließen sich laut Gungl durch das umfangreiche Beratungsservice der RTR viele Schlichtungsverfahren gänzlich vermeiden. Dieses Beratungsservice sowie der offene Dialog mit der Branche sowie Flatrates und Kombiprodukte führe zu einem stetig Rückgang bei der Anzahl der Schlichtungsverfahren.

Die drei häufigsten Beschwerdegründe waren im Telekom-Bereich: Vertragsschwierigkeiten (720), Entgeltstreitigkeiten (336) und Entgeltstreitigkeiten für Datenroaming außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (210). Konkret geht es hier etwa um Unklarheiten bei Vertragsauflösungen, mutmaßlich zu hoch verrechnete Entgelte oder hohe Beträge durch Datenroaming in Drittstaaten. Letztere entstehen beispielsweise beim Urlaub in Griechenland, wenn sich im Grenzgebiet das Handy ins Netz der Türkei einbucht, wo die Vorzüge von „Roam Like At Home“ nicht gelten.

Paketdienste

Dagegen stiegt bei der Schlichtungsstelle für Postdienste die Anzahl der eingebrachten Verfahrensanträge von 277 im Jahr 2017 auf 351 im Jahr 2018 an. Das ist ein Plus von 26,76%. Davon betrafen 202 Anträge oder 58% den Bereich Paket. „Das hängt sicherlich auch mit der großen Beliebtheit des Versandhandels zusammen. Allerdings ist die Zahl der Anträge im Vergleich zu den geschätzt mehr als 30 Millionen Inlandspaketen unter zehn Kilogramm allein im 4. Quartal 2018 verschwindend gering“, so Gungl. Die genauen Zahlen zum 4. Quartal 2018 stehen allerdings noch aus.

Die am häufigsten genannten Ursachen im Bereich Paket betrafen Zustellprobleme: Das waren die Hinterlegung, trotz behaupteter Anwesenheit; schlechte Auffindbarkeit von Adressen und Abgabestellen; behauptete nicht erfolgte Verständigung einer Hinterlegung; mögliche Entnahme der Sendung bei Abstellgenehmigungen und schließlich die Zustellung nicht an der vorgesehenen Annahmestelle des Empfängers. Einzelne Fälle bezogen sich auch darauf, dass bei Mitbe- oder nebenan Wohnenden zugestellt wurde, was aber grundsätzlich nach den gesetzlichen Bestimmungen zulässig ist.

Alle Zahlen im Detail finden sich im neuen Tätigkeitsbericht der Schlichtungsstellen 2018.

 

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