Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Mittwoch, 24. April 2024
1,23% der österreichischen Unternehmen fallen jährlich aus

Creditreform: Geringste Ausfallsrate seit zehn Jahren

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.10.2018 | |  Archiv
2017 fielen 1,23% der österreichischen Unternehmen aus. Der niedirgste Wert seit der Lehmann-Pleite vor zwhn Jahren.(Foto: wobigrafie/pixelio.de) 2017 fielen 1,23% der österreichischen Unternehmen aus. Der niedirgste Wert seit der Lehmann-Pleite vor zwhn Jahren.(Foto: wobigrafie/pixelio.de)

Die Creidtreform hat erstmals für Österreich die Rate der jährlichen Unternehmensausfälle nach Insolvenzen sowie nach der Definition von Basel III gemessen. Lag demnach die Ausfallrate am Höhepunkt der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 bei 1,7%, so fielen im Jahr 2017 nur mehr 1,23% der heimischen Unternehmen aus. Damit seien österreichische Unternehmen laut Creditreform auch krisenresistenter als deutsche Firmen.

Es gibt allerdings eine deutliche Gewichtung der Ausfallsereignisse nach Sektoren: Bei den 10 analysierten Branchen zeigt sich, das die Ausfallrate in der Grundstoff– und Chemischen Industrie, im Großhandel und in der (Konsumgüter-)Produktion nicht nur am niedrigsten ist, sondern auch unter dem Österreichdurchschnitt liegt. Am anderen Ende der Skala liegen das Transportwesen, das Baugewerbe und Konsumnahe Dienstleistungen

Bei der geografischen Verteilung auf Bezirkseben ergibt sich ein deutliches West-Ost-Gefälle: Während im Westen deutlich weniger Unternehmen ausfallen, steigt die Rate je weiter man nach Osten bzw Süden kommt. Die niedrigste Ausfallrate weisen die Bezirke Landeck (0,12%), Hermagor (0,30%) und Bludenz (0,33%) aus, die höchste Ausfallrate findet man in Klagenfurt-Land (2,54%), Neunkirchen (2,36%) und Klagenfurt-Stadt (2,20%).  

Die in Kooperation mit Prof. Dr. Walter S.A. Schwaiger der TU Wien, Leiter des Instituts für Managementwissenschaften, Finanzwirtschaft und Controlling, erstellte Studie, analysierte anhand der Creditreform Wirtschaftsdatenbank, die alle Unternehmen und Selbständige mit Sitz in Österreich umfasst, die Ausfallsraten. Dabei wurde erstmals neben den Insolvenzen auch die Ausfallsereignisse nach Basel III herangezogen. Nach dieser Definition gilt ein Unternehmen als ausgefallen, wenn ein Unternehmen mehr als 90 Tage im Zahlungsverzug ist, oder wenn es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.

Schwaiger hat dabei auch den Einfluss der BIP-Entwicklung auf die Ausfallsraten analysiert. Wenig verwunderlich stieß Schwaiger hier auf einen unmittelbaren Zusammenhang: Steigt das BIP gehen die Ausfallsraten zurück und umgekehrt. Seinem Ergebnis nach seien demnach 65% der Veränderungen in den Ausfallsraten konjunkturbedingt sind. 35% gehen auf Managementfehler, Kapitalmangel oder Wettbewerb zurück.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden