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Freitag, 29. März 2024
Über den Rand

Alte Festplatten: Festmahl für Hacker

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 01.07.2016 | |  Archiv
Eine Stichprobe im Zuge eines Praxistest zeigt: 78% ausrangierter digitaler Datenträger wie Festplatten haben noch Datenreste drauf. Das ist laut Experten „alles was ein Hacker braucht“. (Bild: Christoph Aron/ pixelio.de) Eine Stichprobe im Zuge eines Praxistest zeigt: 78% ausrangierter digitaler Datenträger wie Festplatten haben noch Datenreste drauf. Das ist laut Experten „alles was ein Hacker braucht“. (Bild: Christoph Aron/ pixelio.de)

Die amerikanische Blancco Technology Group hat im Zuge eines Praxistests herausgefunden, dass der Verkauf von gebrauchten digitalen Speichergeräten wie zB. Festplatten zwar Geld einbringt, aber auch Hand in Hand geht mit einem gravierenden Datenschutzproblem ...

Laut Blancco Technology Group sind auf einem „alarmierend großen Teil“ von Second-Hand-Datenträgern noch immer vertrauliche Daten der Vorbesitzer zu finden und das, obwohl diese ihre Geräte vorher durchaus gelöscht haben. „Bei einer Stichprobe von 200 Festplatten enthielten ganze 78% noch immer übriggebliebenes Datenmaterial“, so das Ergebnis. Paul Henry von der Blancco Technology Group gegenüber Fortune dazu: „Diese Daten sind im Grunde alles was ein Hacker braucht, um an persönliche Informationen heranzukommen, die er für seine Betrügereien und Identitätsdiebstahl benötigt.“ Die möglichen Konsequenzen für die Betroffenen beschreibt Henry als „verheerend“. Das könne nämlich dazu führen, dass einige ihres Geldes beraubt werden, bei der Bank keinen Kredit mehr bekommen und vieles mehr..

Richtig Löschen

Das Problem an der Sache ist: Die meisten User wissen nicht, wie man Datenträger richtig löscht bzw., dass das „Löschen“ einer Festplatte nicht automatisch bedeutet, dass auch die darauf befindlichen Daten vollständig entfernt wurden. Henry dazu: „Wenn man beispielsweise eine Datei einfach löscht, indem man sie in den Papierkorb zieht oder die ‚Delete‘-Taste drückt, werden die Daten nicht zerstört. Nur beim Formatieren werden die Daten wirklich gelöscht.“

Wie der Blancco Technology Experte gegenüber Medien anmerkt, führen allerdings nicht alle Formatierbefehle zum selben Ergebnis. „Bei einer schnellen Formatierung, die bei 40% der von uns untersuchten Festplatten genutzt wurde, bleibt noch ein Datenrest erhalten, der von Hackern ganz leicht geknackt werden kann. Eine vollständige Formatierung, wie wir sie nur in 14% der Speicher vorgefunden haben, ist zwar gründlicher. Aber auch hier bleiben einige kritische Informationen erhalten“, wird Henry von Pressetext zitiert.

Riskant

Wie der Praxistest auch zeigt, bestehen gut 5% der wiederhergestellten Daten auf gebrauchten Speichermedien aus Tabellenkalkulationen mit Angaben zu Verkaufsprognosen und Inventarlisten von verschiedenen Unternehmen. Laut Henry könne das auf den ersten Blick als recht wenig erscheinen, aber er rät allen Firmen dringend dazu, beim Löschen von Daten vorsichtiger zu sein. „Das ist die wichtigste Sicherheitsmaßnahme, die man als Unternehmen überhaupt beachten muss“, sagt Henry.

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